BP Aktie: Castrol-Deal im Fokus
BP setzt mit dem Teilverkauf der Schmierstofftochter Castrol ein deutliches strategisches Signal. Der Konzern gibt die Mehrheit an einen Finanzinvestor ab und kassiert dafür Milliarden, an der Börse bleibt die Reaktion aber verhalten. Wie klar ist damit der Weg für Schuldenabbau und Neuausrichtung wirklich?
Castrol-Mehrheit geht an Stonepeak
BP verkauft 65 % an der Schmierstoffmarke Castrol an den Infrastrukturinvestor Stonepeak. Der Deal bewertet das Geschäft mit einem Unternehmenswert von 10 Milliarden US-Dollar und soll dem Konzern rund 6 Milliarden US-Dollar Nettoerlös bringen. BP behält eine Minderheitsbeteiligung von 35 % und bleibt damit weiter am künftigen Geschäftserfolg beteiligt.
Die Transaktion passt in die Strategie, das Portfolio zu straffen und die Bilanz zu stärken. Das Management plant, den Mittelzufluss vor allem für den Abbau der Nettoverschuldung zu nutzen. Bis Ende 2027 peilt BP einen Schuldenkorridor von 14 bis 18 Milliarden US-Dollar an. Zum dritten Quartal lagen die Nettoverbindlichkeiten noch bei 26,1 Milliarden US-Dollar.
Mit der teilweisen Monetarisierung eines relativ stabilen Geschäfts richtet BP den Fokus stärker auf margenstärkere Wachstumsfelder. Gleichzeitig bleibt der Konzern über die Minderheitsbeteiligung an möglichen weiteren Wertsteigerungen von Castrol beteiligt.
Technisches Bild: Abwärtstrend intakt
An der Börse spiegelt sich die strategische Neuaufstellung bislang kaum wider. Die Aktie notiert bei 426,25 Pence und schloss die letzte Sitzung leicht im Minus (-0,29 %). Technisch bleibt das Bild kurzfristig schwach.
Wichtige gleitende Durchschnitte wirken aktuell als Hürden:
- Kursniveau: 426,25 GBX
- 20-Tage-Linie: 441,61 GBX (Widerstand)
- 50-Tage-Linie: 444,58 GBX (Widerstand)
- 200-Tage-Linie: 409,18 GBX (längerfristige Unterstützung)
Der Bereich zwischen rund 441 und 445 Pence bildet eine markante Widerstandszone. Solange der Kurs darunter bleibt, dominiert ein Seitwärts- bis Abwärtsszenario. Laut gängigen Momentum-Indikatoren wie dem MACD fehlt es derzeit an klarer Kaufdynamik.
Das Bewertungsniveau gilt im Branchenvergleich zwar als attraktiv, der laufende technische Abwärtstrend verlangt jedoch nach einem klaren Impuls, um zu drehen.
Marktreaktion und Bewertung
Am Markt wird der kräftige Mittelzufluss dem teilweisen Verlust der Kontrolle über ein ertragsstarkes Segment gegenübergestellt. Der geplante Schuldenabbau gilt als positiv für die langfristige Bilanzqualität, die Kursreaktion fällt dennoch zurückhaltend aus. Das signalisiert Skepsis, ob der Deal kurzfristig starke Wachstumsimpulse liefert.
Analysten bleiben vorerst auf "Halten" und wollen abwarten, wie BP die frei werdenden Mittel nach Abschluss der Transaktion konkret einsetzt. Die Diskrepanz zwischen aktiver Portfoliosteuerung und verhaltenem Kursverlauf unterstreicht, dass der Konzern trotz der Maßnahmen noch Überzeugungsarbeit bei Anlegern leisten muss.
Wichtige Kennzahlen im Überblick
- Letzter Schlusskurs: 426,25 GBX
- Trend: Kurzfristig bärisch / mittelfristig bärisch
- Zentraler Widerstand: ca. 441,75 GBX
- Transaktionswert Castrol: 10 Mrd. US-Dollar (Enterprise Value)
- Nettoschuldenziel: 14–18 Mrd. US-Dollar bis 2027
Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob BP die angekündigten Schuldenziele erreicht und aus der gestrafften Struktur konkrete Wachstumsimpulse ableitet, die den bestehenden Abwärtstrend technisch brechen können.
BP-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BP-Analyse vom 27. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BP-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
BP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








