BP Aktie: Historischer Führungswechsel
BP bricht mit über einem Jahrhundert Tradition: Erstmals in der 116-jährigen Unternehmensgeschichte holt sich der britische Energieriese eine Konzernchefin von außen – und erstmals eine Frau an die Spitze. Meg O'Neill, derzeit CEO von Woodside Energy, soll ab April 2026 das Ruder übernehmen. Gleichzeitig plant BP ein milliardenschweres Verkaufsprogramm und steht im Fokus von Übernahmespekulationen.
Strategischer Neustart unter Druck
Die Personalie ist mehr als symbolisch. O'Neill gilt als Befürworterin einer rückkehrorientierten Öl- und Gasstrategie – eine deutliche Abkehr von den ambitionierten Klimazielen, die BP in den vergangenen Jahren verfolgte. Investoren interpretieren die Entscheidung als Signal: Das Unternehmen konzentriert sich künftig stärker auf Profitabilität statt auf teure grüne Transformation.
Der Druck kommt von außen. Aktivist Elliott Management hält fünf Prozent der Anteile und fordert Kostenkürzungen sowie einen klaren strategischen Fokus. BP reagiert mit einem radikalen Umbau: Bis 2027 sollen Vermögenswerte im Wert von 20 Milliarden Dollar verkauft werden. Im Zentrum steht der mögliche Verkauf der Schmierstoffsparte Castrol für geschätzte acht Milliarden Dollar. Investmentfirmen wie Stonepeak und One Rock sollen bereits Gespräche führen.
Die Dringlichkeit ist greifbar. Mit einer Nettoverschuldung von rund 26 Milliarden Dollar und einer Verschuldungsquote von über 40 Prozent weist BP die höchste Schuldenlast unter den westlichen Ölmajors auf. Parallel dazu belasten sinkende Ölpreise die Branche – WTI handelt bei etwa 57 Dollar, Brent bei knapp über 60 Dollar.
Spekulation um Shell-Fusion
Am 26. Dezember endet eine rechtliche Sperrfrist, die Shell daran hindert, BP zu übernehmen. Seitdem kursieren verstärkt Gerüchte über eine mögliche Fusion der beiden britischen Energiegiganten. Ob tatsächlich Bewegung in diese Richtung kommt, bleibt offen – die Spekulationen allein stützen jedoch bereits den Kurs.
Analysten bleiben gespalten. Scotiabank gab am 19. Dezember eine Kaufempfehlung mit Kursziel 43 Dollar aus. Piper Sandler empfiehlt dagegen Halten bei einem Ziel von 44 Dollar und verweist auf die Unsicherheiten während der Übergangsphase. Bis O'Neill im April übernimmt, führt Carol Howle als Interims-CEO – ihre Aufgabe: die Kostenbasis stabilisieren, die seit 2019 um zehn Milliarden Dollar gestiegen ist.
Mit einer Dividendenrendite von rund 5,7 Prozent bleibt BP für Einkommensanleger interessant. Entscheidend wird sein, ob die neue Führung den Schuldenabbau bewältigt, ohne die Ausschüttungen zu kürzen. Der 26. Dezember könnte weitere Klarheit über die strategische Richtung bringen.
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