Boeing Aktie: Sicherheitszweifel nach Absturz-Drama

Nach dem verheerenden Air India-Absturz im Juni mit 260 Toten gerät Boeing erneut unter Druck. Die vorläufigen Ermittlungsergebnisse werfen unbequeme Fragen zu kritischen Sicherheitskomponenten auf - und zeigen ein beunruhigendes Muster nachlässiger Wartung.
Der Absturz der Boeing 787-8 am 12. Juni in Ahmedabad erschütterte die Luftfahrtbranche. Kurz nach dem Start versagten beide Triebwerke, die Maschine stürzte in ein Wohngebiet und explodierte. Die Cockpit-Aufzeichnungen enthüllen dramatische letzte Momente: Ein Pilot fragte den anderen, warum er die Treibstoffzufuhr gekappt habe. "Der andere Pilot antwortete, er habe das nicht getan."
Fatale Sekunden im Cockpit
Die Untersuchung der indischen Behörden zeigt: Beide Treibstoff-Schalter sprangen unmittelbar nach dem Start binnen einer Sekunde auf "Cutoff" - eine nahezu simultane Bewegung, die Experten rätseln lässt. Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt sieht darin klare Anzeichen für einen Suizid: "Versehentlich kann man diese Regler nicht bewegen."
Doch andere Stimmen warnen vor voreiligen Schlüssen. Die Vereinigung Cockpit verweist auf mögliche technische Defekte: Die Verriegelungsfunktion der Schalter könnte defekt gewesen sein. Ausgerechnet diese Schwachstelle war Boeing bereits 2018 bekannt.
Ignorierte Warnung der US-Behörden
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Hier wird es brisant für Boeing: Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte im Dezember 2018 eine Sicherheitsempfehlung für die 787-8 ausgesprochen. Betreiber sollten die Verriegelungsfunktion der Treibstoff-Schalter prüfen lassen. Grund: Einzelne Boeing-737-Betreiber hatten gemeldet, dass die Sicherung nicht funktionierte.
Air India führte diese Inspektion nie durch - sie war ja nur eine Empfehlung, keine Pflicht. Boeing und die FAA reagierten nach dem Absturz schnell: In einer vertraulichen Mitteilung vom 11. Juli versicherten beide, die Schalter seien sicher und stellten keine "unsichere Bedingung" dar.
Schadensbegrenzung oder berechtigte Sorge?
Die Pilotengewerkschaft ALPA India fordert eine transparente Aufklärung und Beobachterstatus bei den Ermittlungen. Die finale Entscheidung über die Absturzursache steht noch aus, doch die Diskussion über mögliche Konstruktionsschwächen ist bereits entbrannt.
Für Boeing kommt der Zwischenfall zur Unzeit. Nach den MAX-Abstürzen und anhaltenden Produktionsproblemen kann sich der Konzern weitere Imageschäden kaum leisten. Die Aktie reagierte bisher verhalten - doch sollten die finalen Ermittlungsergebnisse technische Mängel bestätigen, droht neuer Gegenwind für den gebeutelten Flugzeugbauer.
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