Jesus "Jay" Malave übernimmt am 15. August die Finanzführung bei Boeing – ein Wechsel, der den Konzern in einer seiner schwierigsten Phasen erwischt. Brian West, der vier Jahre lang die Finanzen des Luftfahrtriesen leitete, wechselt in eine Beraterrolle. Ein Rückzug, der Fragen aufwirft.

West hatte einem der größten Kapitalbeschaffungsaktionen der US-Geschichte orchestriert, nachdem Boeing nach sechs Verlustjahren in Folge dringend frisches Geld benötigte. Nun übernimmt mit Malave ein Manager, der zuvor bei Lockheed Martin die Finanzen verantwortete – ausgerechnet einem direkten Konkurrenten.

Regulatoren bremsen Übernahmepläne

Während Boeing personell neu aufstellt, gerät die geplante 4,7-Milliarden-Dollar-Übernahme von Spirit AeroSystems unter Druck. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA startete eine formelle Untersuchung mit Entscheidungsfrist bis 28. August. Eine Eskalation zur Phase-2-Prüfung würde den Deal erheblich verzögern.

Boeing will mit der Übernahme die Qualitätsprobleme in den Griff bekommen, die seit dem Absturz zweier 737-Max-Maschinen 2018 und 2019 den Konzern plagen. Spirit AeroSystems war für mehrere Pannen verantwortlich, darunter der Türpanel-Defekt bei einem Alaska-Airlines-Jet.

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Ein Lichtblick zwischen den Problemen

Immerhin: Ratingagentur Fitch hob den Ausblick für Boeing von "negativ" auf "stabil" an. Die Begründung: verbesserte Finanzflexibilität und steigende Produktion nach Ende des Streiks. Fitch erwartet, dass Boeing seine Bruttoverschuldung bis 2026 unter 50 Milliarden Dollar drücken kann.

Die Aktie reagierte dennoch schwach und verlor an der NYSE 2,34 Prozent auf 209,53 Dollar. Boeing bleibt damit einer der schwächsten Titel im Dow Jones, während der Gesamtmarkt um 0,63 Prozent zulegte.

Die Investoren bleiben skeptisch – trotz personeller Neuaufstellung und positiver Ratingeinschätzung. Zu tief sitzen die Wunden der vergangenen Jahre.

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