Nach Jahren der Turbulenz und Skandale scheint sich bei Boeing der Wind zu drehen. Die Investmentbank Redburn-Atlantic hat ihr Rating für den Luftfahrtriesen überraschend von "Neutral" auf "Kaufen" angehoben – und das mit einer deutlichen Kurszielerhöhung. Steckt dahinter mehr als nur Zweckoptimismus?

Produktion als Heilmittel für alte Wunden

Die Analysten sehen vor allem in der Produktionssteigerung bei Boeing Commercial Aircraft den Schlüssel für eine Trendwende. Ihre Prognosen sind durchaus ambitioniert: 63 Einheiten der 737 und 14 der 787 pro Monat – das wären deutliche Sprünge gegenüber dem aktuellen Niveau.

Falls Boeing diese Zahlen erreicht, könnte das zu einem dramatischen Anstieg der Barmittelzuflüsse führen. Die Experten rechnen mit einem freien Cashflow von über 14 Milliarden Dollar bis 2029 – ein gewaltiges Potenzial gegenüber den derzeitigen Schätzungen.

Auftragsboom stützt Fantasien

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Die Theorie wird durch handfeste Fakten untermauert: Jüngste Daten zeigen einen kräftigen Anstieg bei Aufträgen für langlebige Güter, angeführt von neuen Boeing-Verträgen. Gleichzeitig nahm die südkoreanische Airline Air Premia ihren achten Boeing 787-9 Dreamliner in Empfang – ein weiteres Signal für die anhaltende Nachfrage.

Die Analysten verweisen nicht nur auf bessere Finanzkennzahlen, sondern auch auf Fortschritte bei Unternehmenskultur, Industrieprozessen und strategischer Ausrichtung. Nach den schweren Krisen der vergangenen Jahre scheint Boeing langsam wieder Vertrauen zu gewinnen.

Bleibt die Frage: Ist das der Wendepunkt für den angeschlagenen Konzern oder nur eine weitere Atempause vor dem nächsten Rückschlag?

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