Die Boeing-Aktie steht unter Druck – und das aus gutem Grund. Während der Luftfahrtriese weiterhin mit Produktionsproblemen kämpft, häufen sich die schlechten Nachrichten. Gleichzeitig wächst der Unmut bei wichtigen Kunden wie China Airlines, die ihre Flottenplanung wegen Verzögerungen überdenken müssen.

Lieferprobleme belasten Airline-Kunden

China Airlines sieht sich gezwungen, ältere Maschinen länger im Einsatz zu halten. Der Grund: Boeing kann die bestellten 787-9 Jets nicht rechtzeitig liefern. Erst Ende 2025 sollen die Auslieferungen "grundsätzlich" beginnen – eine vage Zusage, die bei der taiwanesischen Airline für Unmut sorgt. Die Folge: Leasingverträge für ausgemusterte Airbus A330 und Boeing 737-800 müssen verlängert werden.

Chairman George Kao macht keinen Hehl aus seiner Verärgerung. Entschädigungszahlungen seien vertraglich vereinbart, sollte Boeing die Verzögerungen zu verantworten haben. Ein weiterer Kostenfaktor für den angeschlagenen Konzern.

Sicherheitskultur im Fokus der Behörden

Noch schwerer wiegt die anhaltende Kritik an Boeings Sicherheitskultur. Das National Transportation Safety Board nimmt den Pannenflieger-Zwischenfall vom Januar 2024 genau unter die Lupe. Bei einem Alaska Airlines Flug war ein Kabinenpanel eines 737 MAX 9 während des Flugs ausgebrochen – ein Vorfall, der laut NTSB-Chefin Jennifer Homendy "völlig vermeidbar" gewesen wäre.

Besonders pikant: Boeing hatte keine Dokumentation für den Ausbau und Wiedereinbau der betroffenen Türplatte erstellt. Welche Mitarbeiter daran beteiligt waren, blieb unbekannt. Die Produktionskappe von 38 Maschinen pro Monat für die 737 MAX bleibt bestehen.

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Politische Unsicherheit wächst

Als wäre das nicht genug, droht neuer Gegenwind aus Washington. Führende Demokraten im Senat wollen Bryan Bedford als neuen FAA-Chef verhindern. Der Republic Airways-CEO hatte sich geweigert, die 1500-Stunden-Regel für Copiloten zu unterstützen – ein Sicherheitsstandard, der nach tödlichen Unfällen eingeführt wurde.

Für Boeing bedeutet das weitere Unsicherheit bei der Regulierung. Der Konzern ist dringend auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Luftfahrtbehörde angewiesen, um die Produktionsbeschränkungen zu lockern.

Zwischen Hoffnung und Realität

Analysten sehen die Boeing-Aktie bei rund 201 Dollar weiterhin als überbewertet an. Zwar prognostizieren sie für 2026 eine Rückkehr in die Gewinnzone mit einem Ergebnis je Aktie von etwa 4 Dollar – doch bis dahin ist der Weg steinig. Die aktuellen Produktionsprobleme, Lieferverzögerungen und regulatorischen Hürden dürften das Papier noch länger belasten.

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