BMW Aktie: Angriff auf das Jahreshoch!

Totgesagte leben länger? Allen Unkenrufen zum Trotz kämpft sich die BMW-Aktie zurück an die Spitze und straft die Zweifler Lügen. Während weite Teile der Automobilbranche unter der China-Flaute ächzen, stehen die Münchner kurz vor einem entscheidenden charttechnischen Ausbruch. Doch ist die Rallye fundiert oder lockt hier eine Falle für die Bullen?

USA und Europa retten die Bilanz

Der Blick in die Bücher des dritten Quartals offenbart eine gespaltene Welt, zeigt aber auch die Stärke der globalen Diversifikation. Zwar kämpft BMW wie die gesamte Konkurrenz mit Gegenwind im Reich der Mitte, doch das Wachstum in anderen Schlüsselmärkten fängt diesen Dämpfer auf. Ohne den chinesischen Markt wuchs der Absatz in den ersten neun Monaten um beachtliche 8,2 Prozent. Besonders die USA (+9,5 Prozent) und Europa (+8,6 Prozent) erweisen sich als verlässliche Zugpferde und halten den Konzern operativ auf Kurs.

Auch bei der Elektromobilität scheinen die Münchner den richtigen Gang eingelegt zu haben. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge kletterte im letzten Quartal auf 18 Prozent. Ein Hoffnungsträger sticht dabei besonders hervor: Die Bestelleingänge für den neuen iX3 der "Neuen Klasse" übertreffen laut Unternehmensangaben die Erwartungen deutlich.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:
* Dividenden-Joker: Mit knapp 5 Prozent Rendite bleibt das Papier im Branchenvergleich attraktiv.
* Analysten-Optimismus: Goldman Sachs sieht das Kursziel bei ambitionierten 112 Euro.
* Rückkauf-Programm: Bis zum 8. Dezember 2025 wird die erste 750-Millionen-Euro-Tranche des aktuellen Aktienrückkaufs abgeschlossen.

Charttechnik: Die Entscheidung naht

Diese operative Stabilität spiegelt sich eindrucksvoll im Kursverlauf wider. Nach dem Tief im April hat die Aktie einen soliden Aufwärtstrend etabliert und klopft nun energisch an der Decke an.

Mit einem aktuellen Kurs von 89,88 Euro trennen das Papier nur noch winzige 1,40 Prozent vom 52-Wochen-Hoch bei 91,16 Euro. Gelingt der nachhaltige Sprung über diese Marke, wäre der Weg charttechnisch in Richtung der psychologisch wichtigen 100-Euro-Marke frei. Die Performance seit Jahresanfang (YTD) von 15,35 Prozent unterstreicht das momentane Momentum der Käuferseite.

Doch Vorsicht ist geboten: Die im Oktober angepasste Prognose, die nun einen leichten Rückgang beim Vorsteuergewinn vorsieht, mahnt zur Wachsamkeit. Risiken wie verzögerte Zollrückerstattungen und mögliche Handelskonflikte schweben weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Sektor. Gelingt der Ausbruch nicht, könnte der Widerstand zur harten Nuss werden. Anleger sollten die Marke von 91 Euro in den kommenden Tagen daher genau im Auge behalten.