Eigentlich gab es diese Woche positive Signale aus den USA, doch Bitcoin findet keinen Halt. Statt einer Rallye dominiert an den Märkten die Angst vor einer Entscheidung der Bank of Japan. Investoren fürchten, dass eine bevorstehende Zinswende in Tokio eine Kettenreaktion auslösen könnte, die Kryptowährungen empfindlich trifft und den jüngsten Abwärtstrend beschleunigt.

Das Risiko des "Carry Trade"

Verantwortlich für die Nervosität ist die für heute erwartete Zinsentscheidung der Bank of Japan (BoJ). Die Märkte rechnen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent damit, dass der Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent angehoben wird – den höchsten Stand seit fast 30 Jahren.

Dies bedroht den sogenannten "Yen Carry Trade". Bei dieser Strategie leihen sich Investoren günstig japanische Yen, um sie in renditestärkere Anlagen wie Kryptowährungen zu investieren. Steigen die Zinsen in Japan, verteuern sich diese Kredite. Anleger sind dann oft gezwungen, ihre Risiko-Assets zu verkaufen, um die Darlehen zurückzuzahlen. Analysten warnen vor historischen Parallelen: Bereits bei den Zinserhöhungen im März und Juli 2024 reagierte der Bitcoin-Kurs mit Einbrüchen von 20 bis 30 Prozent.

Charttechnik: Kritische Marken im Fokus

Der Verkaufsdruck spiegelt sich deutlich im Chart wider. Bitcoin notiert aktuell bei rund 85.314 US-Dollar und damit gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief. Die Kryptowährung formt derzeit ein bärisches Flaggenmuster und handelt unterhalb wichtiger Durchschnittslinien.

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Besonders die Marke von 83.800 US-Dollar gilt als letzte Bastion. Sollte diese Unterstützung fallen, sehen Charttechniker Luft nach unten bis zum Jahrestief bei rund 74.423 US-Dollar. Auf der Oberseite blockiert eine massive "Verkaufsmauer" bei 93.000 US-Dollar jede Erholung, da dort laut On-Chain-Daten viele Verkaufsorders liegen.

Gegenwind trotz guter US-Daten

Die Sorgen um Japan überlagern derzeit positive Entwicklungen in den USA. Die Federal Reserve lockerte diese Woche überraschend ihre Restriktionen für Banken im Umgang mit Kryptowährungen ("Operation Chokepoint 2.0"). Zudem fiel die US-Inflation im November mit 2.7 Prozent niedriger aus als erwartet.

Doch diese Impulse verpufften schnell. Auch bei den institutionellen Anlegern herrscht Uneinigkeit: Während die US-Spot-ETFs am Mittwoch noch Zuflüsse von 457 Millionen Dollar verzeichneten, zogen Investoren am Donnerstag bereits wieder knapp 194 Millionen Dollar ab.

Der heutige Handelstag dürfte richtungsweisend für den Start ins Jahr 2026 sein. Neben dem Zinsentscheid sorgt auch der "große Verfallstag" an den Börsen für zusätzliche Volatilität, da Optionen im Wert von über 7 Billionen Dollar auslaufen. Sollte die Unterstützung bei 83.800 US-Dollar dem Druck nicht standhalten, müssen sich Anleger auf weitere Abwärtsbewegungen einstellen.

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