BioNTech schreibt wieder rote Zahlen – und die Börse jubelt trotzdem. Was paradox klingt, hat einen guten Grund: Der Mainzer Biotech-Konzern hat sich mit einem Milliarden-Deal neu erfunden. Während die Corona-Impfstoffe in die Bedeutungslosigkeit abrutschen, setzt CEO Ugur Sahin jetzt voll auf Krebs. Doch kann dieser Schwenk gelingen?

Bristol Myers sichert die Kriegskasse

Im dritten Quartal 2025 verzeichnete BioNTech einen Nettoverlust von 28,7 Millionen Euro – ein drastischer Kontrast zum Vorjahresgewinn von 198 Millionen Euro. Dennoch kletterten die Umsätze um satte 22 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro. Der entscheidende Treiber: 700 Millionen Euro aus der strategischen Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb.

Die beiden Konzerne entwickeln gemeinsam Pumitamig, einen innovativen Antikörper, der gleichzeitig zwei Angriffspunkte gegen Krebs nutzt. Bristol Myers zahlte dafür 1,5 Milliarden Dollar Vorabgebühr – und könnte über die Laufzeit des Deals bis zu 11,1 Milliarden Dollar locker machen. Für BioNTech ist das mehr als nur Geld: Es ist die Eintrittskarte in den milliardenschweren Onkologie-Markt.

CFO Ramón Zapata zeigte sich zuversichtlich: "Die 1,5 Milliarden Dollar unterstreichen den strategischen Wert unserer Partnerschaften – nicht nur langfristig, sondern auch kurzfristig." Mit 16,7 Milliarden Euro auf dem Konto hat BioNTech genug Munition, um die teuren Krebsforschungsprogramme durchzuziehen.

Ambitionierte Prognose trotz Verlusten

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Das Management überraschte mit einer kräftigen Anhebung der Jahresprognose auf 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro Umsatz – deutlich mehr als die bisherigen 1,7 bis 2,2 Milliarden. Gleichzeitig schraubte BioNTech die Ausgaben herunter: Forschungskosten sollen nun nur noch 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro betragen statt zuvor bis zu 2,8 Milliarden.

Diese Sparsamkeit ist strategisch: BioNTech will beweisen, dass die Transformation vom Pandemie-Gewinner zum Krebsspezialisten finanzierbar bleibt. Erste klinische Daten für Pumitamig bei kleinzelligem Lungenkrebs fallen vielversprechend aus. Weitere zulassungsrelevante Studien zu Darm- und Magenkrebs stehen unmittelbar bevor.

Analysten bleiben skeptisch – aber hoffnungsvoll

Obwohl die Umsätze die Erwartungen um 51 Prozent übertrafen, haben Analysten ihre Verlustprognosen für 2026 von 3,50 auf 3,99 Euro je Aktie erhöht. Die Investitionsphase in die Onkologie bleibt teuer. Das durchschnittliche Kursziel von 134 Dollar liegt dennoch deutlich über dem aktuellen Niveau – ein Zeichen dafür, dass Experten langfristig an die Strategie glauben.

Am 11. November 2025 will BioNTech auf seinem Innovation Day in New York weitere Details zur Pipeline präsentieren. Dort wird sich zeigen, ob die neue Richtung mehr ist als ein teures Experiment – oder ob das Unternehmen tatsächlich seinen zweiten großen Wurf landen kann.

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