BioNTech steckt mitten in der größten Transformation seiner Unternehmensgeschichte. Während die Corona-Impfstoff-Einnahmen schwinden, setzt der Mainzer Impfstoffpionier alles auf eine Karte: die Krebsmedizin. Doch kann die Onkologie-Pipeline den milliardenschweren Ausfall des Impfgeschäfts wirklich kompensieren?

Überraschende Zahlen - gemischte Bilanz

Das dritte Quartal 2025 brachte eine zwiespältige Bilanz für BioNTech. Zwar übertraf der Konzern mit 1,519 Milliarden Euro die Erwartungen der Analysten und verbuchte ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Doch hinter den beeindruckenden Zahlen verbirgt sich ein tiefergehender Wandel: Einmalige Zahlungen in Höhe von 700 Millionen Dollar aus der Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb kaschierten den Rückgang der Corona-Impfstoff-Verkäufe. Am Ende stand trotzdem ein Verlust von 28,7 Millionen Euro - ein deutlicher Kontrast zum Gewinn von 198,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Die Aktie notiert nach dem jüngsten Kursrutsch deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft mit dem Abwärtstrend. Seit Jahresanfang büßte der Wert bereits über 20 Prozent ein.

Onkologie-Offensive zeigt erste Erfolge

Der strategische Fokus auf Krebsmedikamente beginnt Früchte zu tragen. Besonders vielversprechend entwickeln sich die Fortschritte bei pumitamig, einem Antikörper gegen Lungenkrebs. Erste Daten aus der Phase-2-Studie zeigen vielversprechende Anti-Tumor-Aktivität bei vertretbaren Nebenwirkungen. CEO Prof. Ugur Sahin betonte die Bedeutung "differenzierter oder weltbester therapeutischer Profile" durch neuartige Kombinationstherapien.

Noch in diesem Jahr will BioNTech weitere entscheidende Studien für pumitamig starten - sowohl bei Darm- als auch bei Magenkrebs. Parallel dazu lieferte der mRNA-Krebsimmuntherapie-Kandidat BNT116 ermutigende Überlebensdaten bei Lungenkrebspatienten.

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Kostendisziplin trotz Milliarden-Investitionen

Trotz der ambitionierten Forschungsprojekte zeigt BioNTech bemerkenswerte Kostendisziplin. Das Unternehmen senkte seine Ausgabenvorgaben für 2025 deutlich:

  • Forschungs- und Entwicklungskosten: Reduziert auf 2,0-2,2 Milliarden Euro (zuvor 2,6-2,8 Milliarden)
  • Verwaltungskosten: Gesenkt auf 550-650 Millionen Euro (zuvor 650-750 Millionen)
  • Investitionen: Zurückgefahren auf 200-250 Millionen Euro

Diese Sparmaßnahmen kommen zur rechten Zeit, denn für das Gesamtjahr 2025 erwartet BioNTech weiterhin einen Verlust. Die Transformation vom Impfstoff- zum Onkologieunternehmen hat ihren Preis.

Wird die Onkologie-Strategie aufgehen?

Mit 16,7 Milliarden Euro liquiden Mitteln verfügt BioNTech über ein finanzielles Polster, das die Transformation absichern soll. Die Corona-Impfstoff-Einnahmen mögen schwinden, doch das Geschäft mit der angepassten LP.8.1-Variante für die Saison 2025/2026 bleibt stabil - wenn auch auf niedrigerem Niveau.

Die entscheidende Frage bleibt: Können die Krebsmedikamente den milliardenschweren Ausfall des Impfgeschäfts langfristig kompensieren? Am 11. November will das Management beim Innovation Series R&D Day in New York detaillierte Einblicke in die Strategie und die klinische Pipeline geben. Bis dahin bleibt BioNTech ein Wette auf die Zukunft - eine Zukunft, in der Krebsmedikamente die Impfstoffe als Wachstumstreiber ablösen müssen.

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