Pfizer kehrt BioNTech den Rücken – vollständig. Der jahrelange Partner verkauft seine gesamte Beteiligung von 4,55 Millionen Aktien über Nacht. Gleichzeitig enttäuscht das deutsche Biotech-Unternehmen mit Verlusten, obwohl die Umsätze explodieren. Ist das der Anfang vom Ende oder nur ein vorübergehender Schock?

Pfizer macht reinen Tisch

Der schwerste Schlag für die BioNTech Aktie kommt von unerwarteter Seite: Pfizer, der langjährige Partner aus der Corona-Impfstoff-Ära, hat die komplette Reißleine gezogen. Über einen Block Trade wurden sämtliche verbleibenden 4,55 Millionen Hinterlegungsscheine (ADRs) zum Verkauf angeboten – zu Preisen zwischen 108 und 111,70 Dollar.

Dieser endgültige Ausstieg ist mehr als nur eine Portfolio-Umschichtung. Er sendet ein deutliches Signal an den Markt: Der einstige Verbündete glaubt offenbar nicht mehr an das Kurspotenzial. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten – im vorbörslichen Handel brach die Aktie ein. Zwar betont BioNTech, dass die operative Zusammenarbeit bestehen bleibe, doch die Investoren interpretieren den kompletten Aktienverkauf als massives Misstrauensvotum.

Umsatz-Explosion, Gewinn-Enttäuschung

Die jüngsten Quartalszahlen von BioNTech zeichnen ein widersprüchliches Bild. Auf den ersten Blick glänzt das Unternehmen: Der Umsatz im dritten Quartal 2025 schoss auf 1,52 Milliarden Euro – deutlich über den erwarteten 1,01 Milliarden. Haupttreiber waren die Erlöse aus der Kooperation mit Bristol Myers Squibb.

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Doch unter dem Strich bleibt ein Problem: BioNTech schrieb einen Nettoverlust von 28,7 Millionen Euro, was einem Verlust je Aktie von 0,12 Euro entspricht. Analysten hatten stattdessen einen Gewinn von 0,10 Euro je Aktie erwartet. Diese Diskrepanz zwischen starkem Umsatzwachstum und Rentabilitätsproblemen wirft Fragen auf – und verstärkt die Nervosität der Investoren.

Institutionelle Anleger ziehen sich zurück

Die negativen Signale verdichten sich: Auch institutionelle Investoren reduzieren ihre Positionen. Die Investmentgesellschaft Candriam S.C.A. verkaufte kürzlich 84.219 Aktien und verkleinerte damit ihre Beteiligung um 12,6 Prozent. Solche Bewegungen großer Kapitalgeber werden am Markt üblicherweise als Zeichen für eine eingetrübte Langfristperspektive gewertet.

Die Faktenlage im Überblick:

  • Pfizer verkauft komplette Restbeteiligung von 4,55 Millionen ADRs
  • Q3-Verlust je Aktie: -0,12 Euro (Erwartung: +0,10 Euro Gewinn)
  • Q3-Umsatz: 1,52 Mrd. Euro (deutlich über Prognose von 1,01 Mrd. Euro)
  • Institutionelle Verkäufe: Candriam reduziert Position um über 84.000 Aktien

Ein einsamer Optimist?

Inmitten des Ausverkaufs gibt es eine erstaunliche Gegenstimme: Die Analysten von HC Wainwright halten an ihrer "Kaufen"-Empfehlung fest – und erhöhen ihr Kursziel sogar von 136 auf 140 Dollar. Diese Einschätzung steht in krassem Widerspruch zur aktuellen Marktentwicklung. Offenbar sehen einzelne Experten trotz aller Probleme Potenzial in der Pipeline und der finanziellen Substanz von BioNTech. Ob diese Zuversicht gerechtfertigt ist, wird sich zeigen müssen.

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