BioNTech Aktie: Alles auf eine Karte?
Für BioNTech wird es jetzt ernst: Am 25. November 2025 entscheiden CureVac-Aktionäre über die 1,25-Milliarden-Euro-Übernahme durch den Mainzer Konzern. Doch während dieser Deal kurz vor dem Ziel steht, rumort es im Hintergrund: Partner Pfizer könnte seinen kompletten Anteil abstoßen. Steht BioNTech vor einem strategischen Kraftakt – oder verliert das Unternehmen gerade den Boden unter den Füßen?
CureVac-Deal: 75 Prozent müssen zustimmen
Die außerordentliche Hauptversammlung in Amsterdam wird zur Nagelprobe. Mindestens 75 bis 80 Prozent der CureVac-Aktionäre müssen dem All-Stock-Deal zustimmen, bei dem sie rund 5,46 US-Dollar je Aktie in BioNTech-Papieren erhalten sollen. Das Problem: Der finale Umtauschkurs hängt von BioNTechs Aktienkurs ab – ein klassischer "Collar-Mechanismus", der für Unsicherheit sorgt.
Sollte die Übernahme gelingen, würde BioNTech zwei bedeutende mRNA-Unternehmen unter einem Dach vereinen. CureVacs Patentstreit mit Pfizer und BioNTech wurde Anfang 2025 beigelegt – eine wichtige Hürde für den Zusammenschluss ist damit beseitigt. Die Konsolidierung könnte BioNTechs Technologie-Portfolio und Produktionskapazitäten deutlich stärken.
Pfizer dreht den Geldhahn zu?
Mitten in diese kritische Phase platzte am 13. November die Meldung: Pfizer erwägt offenbar den Verkauf seiner restlichen BioNTech-Beteiligung für bis zu 508 Millionen US-Dollar. Bloomberg zufolge bot der US-Pharmariese rund 4,55 Millionen Hinterlegungsscheine zu Preisen zwischen 108 und 111,70 Dollar zum Verkauf an.
BioNTech reagierte umgehend und betonte die "enge und starke Zusammenarbeit" mit Pfizer, kommentierte aber nicht die Kapitalmarktaktivitäten des Partners. Die Kooperation bei der COVID-19-Impfstoffentwicklung bleibt operativ bestehen – doch die Nachricht ließ die Aktie im vorbörslichen Handel um fünf Prozent einbrechen. Offenbar sorgen sich Anleger um die Stabilität der Partnerschaft.
Starke Quartalszahlen mit bitterem Nachgeschmack
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Immerhin: Die Bilanz des dritten Quartals 2025 vom 3. November fiel besser aus als befürchtet. BioNTech verbuchte Umsätze von 1,52 Milliarden Euro – deutlich über den Analystenerwartungen von 1,01 Milliarden Euro. Haupttreiber war eine 1,5-Milliarden-Dollar-Zahlung von Bristol Myers Squibb im Rahmen einer Kollaboration.
Dennoch blieb unterm Strich ein Quartalsverlust von 0,12 Euro je Aktie stehen, während Experten mit einem Gewinn von 0,10 Euro gerechnet hatten. Die Jahresprognose 2025 hob BioNTech auf 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro an (zuvor: 1,7 bis 2,2 Milliarden), während Ausgaben für Forschung und Verwaltung gesenkt werden sollen. Mit 16,7 Milliarden Euro liquiden Mitteln verfügt das Unternehmen über beträchtliche Ressourcen für den Umbau vom COVID-Impfstoffhersteller zum diversifizierten Onkologie-Konzern.
Onkologie-Pipeline stockt an mehreren Stellen
Der strategische Schwenk in die Krebstherapie zeigt erste Erfolge, doch die Zeitpläne wackeln. Positive Zwischendaten gab es für Pumitamig (BNT327), einen bispezifischen Antikörper gegen kleinzelligen Lungenkrebs. Allerdings verschoben sich mehrere klinische Studien:
- Phase-3-Studie bei triple-negativem Brustkrebs auf Jahresende 2025
- BNT122-Phase-2-Update bei Darmkrebs auf Anfang 2026
- BNT323-Zulassungsantrag auf 2026
TD Cowen senkte daraufhin das Kursziel von 120 auf 116 US-Dollar bei "Hold"-Rating.
Entscheidende Woche für die Zukunft
BioNTech steht finanziell auf solidem Fundament, navigiert aber durch strategisch unruhige Gewässer. Die CureVac-Abstimmung könnte den Grundstein für eine breitere mRNA-Plattform legen, während die Pfizer-Partnerschaft neu austariert werden muss. Mit über 20 laufenden Phase-2- und Phase-3-Studien in der Onkologie setzt das Unternehmen alles auf die Diversifikation jenseits der COVID-19-Ära. Ob der Plan aufgeht, hängt nicht zuletzt davon ab, ob die klinischen Programme endlich Tempo aufnehmen – und wie die Aktionäre am 25. November entscheiden.
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