BioNTech wagt den nächsten großen Schritt – weg vom reinen COVID-Impfstoff-Image, hin zum breit aufgestellten Krebstherapie-Konzern. Für 800 Millionen Dollar übernimmt das Mainzer Unternehmen das chinesische Biotech-Unternehmen Biotheus – und sichert sich damit die volle Kontrolle über einen vielversprechenden Krebswirkstoff. Kann dieser Deal BioNTech tatsächlich zurück auf die Erfolgsspur bringen?

Das Herzstück: Ein potenzieller Blockbuster

Im Zentrum der Übernahme steht BNT327/PM8002, ein sogenannter bispezifischer Antikörper, der zwei Angriffspunkte gleichzeitig ins Visier nimmt: den PD-L1-Checkpoint und den Wachstumsfaktor VEGF-A. Die Kombination soll vor allem dort wirken, wo herkömmliche Checkpoint-Hemmer scheitern – bei Patienten mit niedriger oder fehlender PD-L1-Expression.

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Über 700 Patienten wurden bereits in klinischen Studien behandelt, die Ergebnisse fallen ermutigend aus. BioNTech plant nun den nächsten Schritt: Noch Ende 2024 und im Laufe von 2025 sollen mehrere zulassungsrelevante Studien starten – unter anderem bei kleinzelligem Lungenkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und triple-negativem Brustkrebs. CEO Ugur Sahin zeigt sich überzeugt: „Wir glauben, dass BNT327/PM8002 das Potenzial hat, einen neuen Behandlungsstandard zu setzen."

China-Expansion inklusive

Die Übernahme bringt BioNTech nicht nur die Rechte an der Wirkstoff-Pipeline, sondern auch strategische Vorteile: Eine hochmoderne Produktionsanlage für biologische Wirkstoffe in China sowie über 300 Mitarbeiter aus Forschung, Entwicklung und Produktion wechseln zu BioNTech. Damit baut das Unternehmen seine Präsenz im wichtigen chinesischen Markt deutlich aus – ein Schritt, der sowohl für klinische Studien als auch für die spätere Vermarktung entscheidend sein könnte.

Der Deal soll im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Neben den 800 Millionen Dollar Kaufpreis winken Biotheus noch bis zu 150 Millionen Dollar an möglichen Meilensteinzahlungen.

Finanzielle Stärke als Grundlage

BioNTech kann sich die Akquisition problemlos leisten. Mit rund 17,8 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und Wertpapierinvestitionen per Ende September 2024 verfügt das Unternehmen über ausreichend Feuerkraft. Im dritten Quartal 2024 erzielte BioNTech Umsätze von 1,245 Milliarden Euro – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal.

Allerdings investiert das Unternehmen massiv in Forschung und Entwicklung. Allein im dritten Quartal flossen 550 Millionen Euro in F&E-Projekte. Für das Gesamtjahr 2024 rechnet BioNTech mit einem Verlust – eine bewusste Entscheidung, um die Pipeline voranzutreiben und die Transformation zum diversifizierten Onkologie-Konzern zu beschleunigen.

Mehr als nur ein Deal

Die Biotheus-Übernahme ist Teil einer umfassenderen Strategie. BioNTech treibt derzeit mehr als zehn Phase-II- und Phase-III-Studien in verschiedenen Tumorarten voran. Die Pipeline reicht von individualisierten mRNA-Krebsimpfstoffen über CAR-T-Zelltherapien bis hin zu Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten.

Management und Analysten erwarten eine „katalysatorreiche Periode" mit zahlreichen Studiendaten in den kommenden 18 Monaten. Die Frage ist: Kann BioNTech den Investoren beweisen, dass das Unternehmen mehr ist als ein One-Hit-Wonder? Der 800-Millionen-Deal ist jedenfalls ein deutliches Signal – BioNTech meint es ernst mit der Onkologie.

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