BayWa r.e. liefert der angespannten Muttergesellschaft zwei wichtige operative Lebenszeichen. Ein Solarprojekt in den Niederlanden wird veräußert, gleichzeitig erhält ein Großprojekt in Schweden eine zentrale Genehmigung – aber mit sehr langem Zeithorizont. Wie wirken diese Entwicklungen in der aktuellen Sanierungsphase zusammen?

Verkauf in den Niederlanden bringt Liquidität

Für BayWa ist Liquidität derzeit der zentrale Engpass. Vor diesem Hintergrund ist der Verkauf des niederländischen Solarprojekts „Skûlenboarch“ ein wichtiger Schritt.

BayWa r.e. und die niederländische Einheit GroenLeven haben die Projektrechte an der Floating-PV-Anlage in der Provinz Friesland veräußert. Käufer ist ein lokales Konsortium aus der Energiegenossenschaft Enerzjyk Skûlenboarch, der Gemeinde Tytsjerksteradiel und dem Friesland Clean Energy Fund.

Die Eckpunkte:

  • Erfolgreicher Exit: Verkauf des 46-MW-Floating-PV-Projekts „Skûlenboarch“ in den Niederlanden
  • Asset-Rotation bestätigt: Projektentwicklung mit anschließendem Verkauf funktioniert weiterhin
  • Schweden im Fokus: Umweltgenehmigung für das 250-MW-Solarprojekt „Ryamon“
  • Langfristige Hürde: Netzanschluss in Schweden voraussichtlich erst ab 2032

Das Projekt „Skûlenboarch“ umfasst 46 Megawatt Leistung auf einer Fläche von 35 Hektar und ist der größte schwimmende Solarpark der Niederlande. Der erfolgreiche Exit zeigt, dass BayWa r.e. auch in einem herausfordernden Umfeld entwickelte Projekte am Markt platzieren und damit gebundenes Kapital freisetzen kann – ein wichtiger Punkt für die Liquiditätslage des Konzerns.

Schweden: Genehmigung mit langem Vorlauf

Parallel zum Verkauf in den Niederlanden meldet BayWa r.e. einen Fortschritt in Skandinavien. Für den geplanten Solarpark „Ryamon“ in der schwedischen Gemeinde Alvesta liegt nun die Umweltgenehmigung vor.

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Mit einer geplanten Kapazität von 250 Megawatt ist „Ryamon“ das bislang größte Solarprojekt in Schweden, das eine rechtskräftige Umweltgenehmigung erhalten hat. Der Park soll jährlich rund 250 Gigawattstunden Strom erzeugen und liegt in direkter Nachbarschaft zum Windpark Lyngsåsa. Damit eröffnet sich perspektivisch die Option, beide Anlagen als Hybrid-Kraftwerk zu betreiben.

Der wesentliche Haken ist der Zeitplan: Aufgrund fehlender Netzkapazitäten wird ein Anschluss an das Stromnetz nach derzeitigen Planungen erst ab 2032 erwartet. Zwar laufen Gespräche mit dem Netzbetreiber E.ON Energidistribution über eine mögliche Beschleunigung, aktuell zeigt das Projekt jedoch sehr deutlich die Lücke zwischen einer gut gefüllten Projektpipeline und der tatsächlichen Monetarisierung.

Einordnung für die Sanierung

Für die Bewertung der BayWa Aktie sind die Nachrichten gemischt, insgesamt aber eher positiv zu interpretieren.

Auf der kurzfristigen Seite steht der Verkauf in den Niederlanden. Er bringt unmittelbar Liquidität und belegt, dass die Erneuerbare-Energien-Sparte werthaltige Assets entwickelt, die Käufer finden. Dieses Signal stützt die Argumentation des Konzerns gegenüber Gläubigern und Banken.

Das schwedische Projekt „Ryamon“ steht dagegen für das langfristige Potenzial, aber auch für die Trägheit des Geschäftsmodells, wenn externe Faktoren wie der Netzausbau den Zeitplan bestimmen. Der wirtschaftliche Beitrag liegt hier klar in der Zukunft.

In der aktuellen Restrukturierungsphase überwiegt jedoch das operative Signal: BayWa r.e. setzt sein Asset-Rotation-Modell um, verkauft Projekte und hält die Maschinerie am Laufen. Für den Konzern liefert das kurzfristige Cash aus „Skûlenboarch“ in Kombination mit der genehmigten Großpipeline in Schweden eine belastbare Grundlage für die laufenden Sanierungsverhandlungen.

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