Ein Konzern, zwei Welten: Während Bayer operativ glänzt und die Gewinnerwartungen klar übertrifft, vernichten Milliarden-Rückstellungen für US-Rechtsstreitigkeiten jeden Erfolg. Das dritte Quartal offenbart eine dramatische Zerrissenheit – und wirft die Frage auf: Kann sich der Pharma- und Agrariese jemals aus dem Würgegriff der Altlasten befreien?

Glyphosat-Schock: Eine weitere Milliarde futsch

Der jüngste Paukenschlag trifft Anleger hart. Bayer muss erneut fast eine Milliarde Euro für Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat und PCB-Chemikalien zurücklegen. Diese massive Belastung drückt das Konzernergebnis für das dritte Quartal tief ins Minus – unterm Strich steht ein Verlust von knapp einer Milliarde Euro.

Noch bitterer: Die Sonderbelastungen für das Gesamtjahr 2025 steigen nun auf 3,5 bis 4,0 Milliarden Euro. Eine deutliche Erhöhung der bisherigen Prognose, die zeigt, dass das juristische Damoklesschwert weiter über dem Konzern schwebt.

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Operative Stärke: Das Kerngeschäft liefert

Völlig konträr zum Desaster auf der Nettoebene präsentiert sich die operative Entwicklung. Das bereinigte EBITDA schoss im dritten Quartal um über 20 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro nach oben – deutlich über den Markterwartungen. Die eingeleiteten Effizienzprogramme und Kostensenkungen entfalten ihre volle Wirkung und belegen: Das Kerngeschäft von Bayer ist stark und profitabel.

Sparten im Fokus: Wer trägt, wer bremst?

Die Performance der einzelnen Divisionen zeigt, wo die Stärken und Schwächen liegen:

  • Crop Science glänzt: Das Agrargeschäft erweist sich als Fels in der Brandung. Hohe Nachfrage nach Maissaatgut und Herbiziden treibt Umsatz und Ergebnis kräftig nach oben.
  • Pharmaceuticals unter Druck: Neue Hoffnungsträger wie Nubeqa und Kerendia verzeichnen starke Zuwächse, doch Patentabläufe bei ehemaligen Blockbustern wie Xarelto lasten schwer. Das operative Ergebnis der Sparte war rückläufig.
  • Consumer Health im Seitwärtstrend: Die Sparte mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten erzielt nur moderates Wachstum. Ein herausforderndes Marktumfeld dämpft die Dynamik.

Prognose steht – aber wie lange noch?

Trotz des Milliardenverlusts hält das Management an seiner Prognose für 2025 fest. Ein Signal für operative Stabilität, gewiss. Doch die massiven Risiken aus den US-Klagen bleiben das zentrale Problem. Jeder operative Erfolg kann durch neue Rückstellungen zunichtegemacht werden.

Die Bayer Aktie bleibt damit ein hochriskantes Investment im Spannungsfeld zwischen starker Geschäftsgrundlage und unkontrollierbaren juristischen Altlasten. Solange diese Unsicherheit nicht ausgeräumt ist, dürfte die Aktie weiter zwischen Hoffnung und Ernüchterung pendeln.

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