Der Pharmariese aus Leverkusen legt die Karten auf den Tisch – und verkündet gleichzeitig einen Führungswechsel an der Finanzspitze. Während sich die Crop Science-Sparte weiter durch schwieriges Terrain kämpft, soll das Menopause-Medikament Lynkuet zum Milliardenblockbuster werden. Doch reicht das, um die massiven Probleme im Agrarbereich wettzumachen?

Q3-Zahlen in kritischer Phase

Bayer veröffentlichte heute Morgen die Quartalsergebnisse für Q3 2025 – in einer Phase, die entscheidender kaum sein könnte. Der Konzern steckt mitten in einem radikalen Umbau, nachdem CEO Bill Anderson 2025 bereits als "schwierigste Jahr in finanzieller Hinsicht" bezeichnet hatte. Die Erwartungen sind gedämpft: Umsätze auf Vorjahresniveau, aber rückläufige Erträge und Cashflows.

Der Fokus der Investoren liegt klar auf zwei Fragen: Wie entwickeln sich die neuen Pharma-Launches? Und wie dramatisch bleibt die Lage bei Crop Science?

Führungswechsel: Dr. Judith Hartmann übernimmt

Bereits vor den Q3-Zahlen setzte Bayer ein Signal: Dr. Judith Hartmann wird ab Juni 2026 neue CFO. Sie löst Wolfgang Nickl ab, der nach sieben Jahren planmäßig in den Ruhestand geht.

Das Profil der neuen Finanzchefin:
- Operating Partner bei Sandbrook Capital
- Ex-CFO bei ENGIE und Bertelsmann
- Langjährige Führungserfahrung bei General Electric
- Umfangreiche internationale Expertise

Die Personalie unterstreicht Bayers Anspruch, die Transformation unter professioneller Führung voranzutreiben. Hartmann wird ab März 2026 zunächst drei Monate Einarbeitungszeit erhalten.

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Lynkuet: Der Hoffnungsträger im Pharmageschäft

Die Pharma-Pipeline liefert derweil positive Nachrichten. Das nicht-hormonelle Menopause-Medikament Lynkuet erhielt nach der US-Zulassung im Oktober nun auch grünes Licht in Großbritannien und Kanada. Der Marktstart in den USA erfolgt noch im November.

Die Eckdaten zum Blockbuster-Kandidaten:
- Indikation: Mittelschwere bis schwere Hitzewallungen
- US-Großhandelspreis: 625 Dollar pro Monat
- Prognostizierter Spitzenumsatz: Mindestens 1 Milliarde Euro jährlich

Lynkuet soll ein Eckpfeiler in Bayers Strategie werden, das Pharmageschäft zu stärken und die Abhängigkeit von der problematischen Agrarsparte zu reduzieren.

Crop Science bleibt Sorgenkind

Während die Pharmasparte Hoffnung macht, kämpft Crop Science mit massiven Gegenwind. Regulatorische Hürden türmen sich auf, die Dicamba-Zulassung in den USA ist verloren, das Movento-Patent läuft aus. Die Konsequenzen sind spürbar: Für 2025 rechnet Bayer in diesem Segment mit einer EBITDA-Marge von lediglich 18 bis 20 Prozent.

Die Agrarsparte droht zum Klotz am Bein zu werden – ausgerechnet in einem Jahr, das ohnehin als das härteste der jüngeren Konzerngeschichte gilt.

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Der Konsens von 19 Analysten sieht ein durchschnittliches Kursziel bei 28,50 Euro – rund 7 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die Erwartung: Ab 2026 sollte die Erholung einsetzen, sofern die strategischen Initiativen greifen.

Um 14:00 Uhr folgt der Investor Video Call mit CEO Anderson und noch-CFO Nickl. Investoren werden genau hinhören, welche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Crop Science-Profitabilität geplant sind und ob die Kostensenkungsprogramme bereits Wirkung zeigen. Die Transformation ist in vollem Gang – jetzt muss Bayer liefern.

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