Steht der Leverkusener Konzern tatsächlich vor dem Ende seines langjährigen juristischen Albtraums? Eine entscheidende Empfehlung aus Washington könnte die Karten im Glyphosat-Poker nun endgültig neu mischen. Während die Aktie nach einer beeindruckenden Rallye auf hohem Niveau verharrt, signalisiert das Management auch gegenüber Versicherern volle Angriffslust.

Die Fakten im Überblick

  • Schlusskurs: 33,38 € (Freitag)
  • Performance seit Jahresanfang: +72,91%
  • Wichtige Entwicklung: US Solicitor General empfiehlt Prüfung des Durnell-Falls
  • Neue Klage: Bayer fordert Deckungsschutz von AIG
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -2,75%

Rückenwind vom Solicitor General

Die wichtigste Nachricht für Anleger kam kurz vor dem Wochenende: Der US Solicitor General hat dem Supreme Court offiziell empfohlen, den Fall Durnell zur Prüfung anzunehmen. Für Bayer ist dies weit mehr als eine juristische Formalität. Es geht um die zentrale Frage der „Federal Preemption“ – also ob bundesrechtliche Vorschriften der US-Umweltbehörde EPA Vorrang vor den Warnhinweispflichten einzelner Bundesstaaten haben.

Sollte der Supreme Court dieser Argumentation folgen, würde dies tausenden noch anhängigen Glyphosat-Klagen die rechtliche Basis entziehen. CEO Bill Anderson wertet die Unterstützung der US-Regierung als essenziellen Schritt für die Rechtssicherheit. Marktbeobachter sehen darin das Potenzial, das „Bear-Case“-Szenario vieler Analysten endgültig zu entkräften.

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Offensive gegen AIG und Evotec-Update

Parallel zur Entwicklung in Washington erhöht das Management den Druck auf die Versicherer. Vor dem Gericht in St. Louis hat Bayer Klage gegen den Versicherungsriesen AIG eingereicht. Ziel ist es, Deckungsschutz für die immensen Kosten der Monsanto-Altlasten aus historischen Policen (1967–1986) zu erstreiten. Die Klageschrift beziffert die bisherigen Aufwendungen für Vergleiche auf über 10 Milliarden US-Dollar. Mit noch rund 56.000 offenen Ansprüchen verdeutlicht dieser Schritt, dass der Konzern jeden finanziellen Hebel nutzen will, um die Bilanz zu schützen.

Operativ gibt es Neuigkeiten vom Partner Evotec: Die Phase-2a-Studie für einen Nieren-Antikörper ist gestartet. Finanziell relevant wird dies jedoch erst später: Eine Meilensteinzahlung wird erst mit der Dosierung des ersten Patienten fällig, die für Anfang 2026 erwartet wird.

Charttechnik: Widerstand im Blick

Die Aktie spiegelt die Hoffnung auf eine Lösung wider und liegt mit einem Plus von 25,90 % allein in den letzten 30 Tagen fest im Aufwärtstrend. Aktuell notiert das Papier mit 33,38 € nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 34,32 €. Der Bereich um 33 bis 35 Euro fungiert als massive Widerstandszone. Ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 34,50 Euro wäre aus technischer Sicht das Signal für weiteres Aufwärtspotenzial.

Ausblick: Q1 2026 wird entscheidend

Für Investoren richtet sich der Blick nun starr auf den Supreme Court. Die Entscheidung über die Annahme des Falls (Certiorari) wird zeitnah erwartet und dürfte den Kursverlauf maßgeblich diktieren. Kommt es im ersten Quartal 2026 zur Verhandlung, könnte die seit 2018 andauernde Rechtsunsicherheit einem klaren Urteil weichen. Bis dahin bleibt die Unterstützung bei 30 Euro die wichtigste Auffanglinie für die Bullen.

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