Die Glyphosat-Altlast schlägt zurück – und wie! Während Bayer operativ glänzt und das bereinigte EBITDA um über 20 Prozent nach oben schnellt, frisst ein juristischer Moloch die Gewinne. Am Freitag knickte die Aktie um über 4 Prozent ein. Der Grund: Der Konzern muss die Rückstellungen für US-Klagen drastisch erhöhen. Zwischen 3,5 und 4 Milliarden Euro werden nun allein 2025 an Sonderbelastungen erwartet. Kann sich Bayer aus diesem Teufelskreis befreien – oder bleibt die Monsanto-Übernahme ein Fluch?

Starke Zahlen, schwache Wirkung

Eigentlich hätte die Woche für Bayer triumphaler enden können. Das dritte Quartal zeigte Stärke: Das bereinigte EBITDA kletterte auf 1,51 Milliarden Euro – ein Plus von knapp 21 Prozent. Der Umsatz hielt sich mit 9,66 Milliarden Euro stabil. Besonders das Agrargeschäft Crop Science überzeugte mit solidem Wachstum und kräftigem Ergebnisplus.

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Die operativen Highlights:
- Bereinigtes EBITDA: +20,8% auf 1,511 Mrd. Euro
- Umsatz konstant bei 9,66 Mrd. Euro
- Crop Science mit starkem währungsbereinigtem Wachstum
- Neue Agrarversicherung "Alivio" für indische Kleinbauern angekündigt

Doch die Freude währte kurz. Denn im Kleingedruckten lauerte der Schock.

Der Rechtsstreit frisst Gewinne

Die Crux: Bayer erhöhte die Prognose für Rechtsbelastungen massiv. Die Sonderaufwendungen sollen das EBITDA 2025 nun mit 3,5 bis 4 Milliarden Euro belasten. Verantwortlich sind neue Rückstellungen für die nicht enden wollenden Glyphosat- und PCB-Klagen in den USA. Das Konzernergebnis im dritten Quartal? Minus 963 Millionen Euro.

Die Rechnung ist brutal: Was operativ erarbeitet wird, verschlingt die juristische Aufarbeitung der Monsanto-Übernahme. Der Markt reagierte prompt – und gnadenlos. Am Freitag sackte die Aktie deutlich ab und schloss bei 28,44 Euro.

Gefangen zwischen Hoffnung und Realität

Vorstandschef Bill Anderson gibt sich kämpferisch. Man mache Fortschritte bei der Lösung der Rechtsfälle und sei zuversichtlich, die Risiken bis Ende 2026 signifikant einzudämmen. Die erneute Erhöhung der Rückstellungen zeichnet jedoch ein anderes Bild: Der Weg ist länger und teurer als erhofft.

Die Aktie steckt in einem Dilemma. Auf der einen Seite steht ein operativ robuster Konzern mit innovativen Produkten wie der neuen Agrarversicherung für Indien. Auf der anderen Seite lasten unkalkulierbare Milliardenrisiken aus den USA auf dem Papier. Solange diese Unsicherheit bleibt, dürfte die Bewertung gedeckelt bleiben.

Entscheidende Klarheit bringen erst die Jahreszahlen Ende Februar 2026. Bis dahin bleibt jede neue Meldung aus den US-Gerichtssälen ein potenzieller Kurstreiber – in beide Richtungen. Der RSI von 19,6 signalisiert zwar eine technische Überverkauftheit, doch ohne positive Nachrichten von der juristischen Front könnte der Druck anhalten.

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