Die Erholungsrallye bei Bayer gewinnt weiter an Fahrt und erhält zum Wochenausklang frischen Treibstoff. Gleich zwei positive Nachrichten sorgen für Kauflaune: Ein wichtiger regulatorischer Erfolg bei der europäischen Arzneimittelbehörde und eine signifikante Kurszielerhöhung durch eine Privatbank stützen den jüngsten Aufwärtstrend. Anleger spekulieren zunehmend darauf, dass der Konzern seine juristischen Altlasten und operativen Hürden hinter sich lässt.

  • Regulatorischer Erfolg: EMA-Ausschuss empfiehlt Zulassungserweiterung für Eylea 8mg.
  • Analysten-Votum: Berenberg hebt Kursziel um über 35 Prozent auf 41 Euro an.
  • Performance: Aktie notiert mit rund 89 Prozent Jahresplus nahe dem 2-Jahres-Hoch.

Grünes Licht für Augenmedikament

Bayer kann einen wichtigen Erfolg in seiner Pharma-Sparte verbuchen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am Freitag eine positive Empfehlung für das Medikament Aflibercept 8mg (Eylea 8mg) ausgesprochen. Konkret geht es um die Behandlung von Makulaödemen nach einem retinalen Venenverschluss (RVO).

Die Empfehlung stützt sich auf die Phase-III-Studie QUASAR, die eine entscheidende Verbesserung für Patienten aufzeigte: Die notwendigen Injektionen konnten signifikant reduziert werden. Während bei der bisherigen Dosierung durchschnittlich 11,7 Behandlungen bis Woche 64 nötig waren, sank dieser Wert mit der 8mg-Dosis auf 8,4. Für über 60 Prozent der Patienten waren sogar Behandlungsintervalle von vier Monaten oder länger möglich. Dies stärkt die Wettbewerbsposition von Eylea, da geringere Behandlungsfrequenzen für Patienten und Kliniken attraktiv sind.

Analysten sehen "Wende in Sicht"

Parallel zu den regulatorischen Neuigkeiten sorgt eine Neubewertung durch die Privatbank Berenberg für Aufsehen. Analyst Sebastian Bray erhöhte das Kursziel drastisch von 30,40 Euro auf 41 Euro. Zwar bleibt die Einstufung formal auf "Hold", doch der Anstieg des Kursziels um mehr als 35 Prozent signalisiert deutlich gewachsenes Vertrauen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?

Als Hauptgrund für den Optimismus nennt Berenberg die verbesserten Aussichten im langwierigen Glyphosat-Rechtsstreit. Die Bank sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Lösung bis Ende 2026 und rechnet dem Konzern bessere Chancen vor dem US Supreme Court aus. Zudem stützen Fortschritte in der Pharma-Pipeline, insbesondere beim Blutverdünner Asundexian, die positive Einschätzung. Diese Hochstufung folgt einem ähnlichen Schritt von JPMorgan, die das Kursziel Anfang der Woche bereits verdoppelt hatten.

Rallye erreicht neue Höhen

Die Kombination aus Hoffnung auf ein Ende der Klagewelle und operativen Fortschritten spiegelt sich eindrucksvoll im Kurs wider. Die Aktie ist der Top-Performer im Stoxx Europe 600 der letzten Wochen und verzeichnet ein Plus von fast 90 Prozent seit Jahresbeginn. Aktuell notiert das Papier bei 36,45 Euro, nur knapp unter dem gestern markierten 52-Wochen-Hoch von 36,75 Euro.

Der Aufwärtstrend ist charttechnisch stark untermauert, da der Kurs weit über dem 200-Tage-Durchschnitt von 26,63 Euro liegt. Investoren setzen darauf, dass der US Supreme Court die Berufung im Fall Roundup annimmt, was die juristischen Risiken, die den Konzern bisher über 10 Milliarden Dollar gekostet haben, erheblich minimieren könnte.

Konkreter Ausblick

Die kommenden Wochen bleiben ereignisreich. Anleger warten nun auf die formale Entscheidung der EU-Kommission zur Eylea-Zulassung sowie auf Signale vom US Supreme Court bezüglich des Roundup-Falls. Die nächsten harten Finanzkennzahlen liefert der Konzern voraussichtlich am 2. März 2026 mit dem Bericht zum vierten Quartal. Bis dahin dürfte die Nachrichtenlage rund um die Rechtsstreitigkeiten der dominierende Kurstreiber bleiben.

Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...