Die Leverkusener erleben an der Börse derzeit eine Renaissance, getrieben von massiver Unterstützung durch die US-Politik. Doch mitten in die steile Aufwärtsbewegung platzt eine Nachricht, die alte Wunden aufreißt. Während die Regierung unter Donald Trump dem Konzern im Glyphosat-Streit den Rücken stärkt, sorgt eine zurückgezogene Studie für neue Unsicherheit.

  • Kursentwicklung 30 Tage: +27,39 %
  • Performance seit Jahresstart: +72,91 %
  • Schlusskurs Freitag: 33,38 €
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -2,75 %

Rückenwind aus Washington

Verantwortlich für die jüngste Rally ist eine entscheidende Weichenstellung in den USA. Der Solicitor General, D. John Sauer, hat dem US Supreme Court offiziell empfohlen, den Fall "Bayer vs. Durnell" zur Prüfung anzunehmen. Diese Empfehlung der US-Regierung ist ein gewichtiges Argument für die Leverkusener.

Im Kern geht es um die Frage, ob Bundesrecht vor Landesrecht steht. Da die US-Umweltbehörde EPA Glyphosat als nicht krebserregend einstuft und Warnhinweise auf Etiketten untersagt, argumentiert Bayer, dass Klagen auf bundesstaatlicher Ebene wegen fehlender Warnhinweise unzulässig seien. Sollte der Oberste Gerichtshof dieser Argumentation folgen, könnte dies Tausende anhängige Klagen zu Fall bringen und das milliardenschwere Rechtsrisiko drastisch minimieren.

Schatten der Vergangenheit

Die Euphorie wird jedoch durch aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaft gedämpft. Ein renommiertes Journal hat eine vor 25 Jahren veröffentlichte Sicherheitsstudie zu Glyphosat ("Williams-Studie" aus dem Jahr 2000) zurückgezogen. Der Vorwurf wiegt schwer: Es bestehen Zweifel an der Unabhängigkeit der Autoren.

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Berichte legen nahe, dass Mitarbeiter des damals noch eigenständigen Konzerns Monsanto maßgeblich am Inhalt beteiligt waren ("Ghostwriting"), ohne dies transparent zu machen. Marktbeobachter sehen hier das Risiko, dass Klägeranwälte diesen Vorgang nutzen könnten, um die Glaubwürdigkeit der Sicherheitsdaten erneut zu attackieren. Dies könnte die Position von Bayer in künftigen Vergleichsverhandlungen schwächen, sollte der Supreme Court den Fall nicht final klären.

Starke Charttechnik

Die fundamentale Hoffnung spiegelt sich deutlich im Kursverlauf wider. Mit einem Anstieg von 10,17 % in den letzten sieben Tagen gehört das Papier zu den stärksten Performern am Markt. Der Kurs hat sich weit von den Tiefstständen gelöst und notiert mit 33,38 € inzwischen 26,76 % über dem wichtigen 200-Tage-Durchschnitt von 26,33 €. Auch das 52-Wochen-Hoch von 34,32 € ist in greifbare Nähe gerückt. Analysten wie die der UBS bleiben trotz der Rally vorerst vorsichtig und bestätigen ihre "Neutral"-Haltung, da die finale gerichtliche Entscheidung noch aussteht.

Das weitere Potenzial der Aktie hängt nun maßgeblich davon ab, ob der Supreme Court der Empfehlung der US-Regierung folgt und den Fall annimmt. Eine Entscheidung hierzu wird mit Spannung erwartet und dürfte die Richtung für die kommenden Monate diktieren.

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