Eine zurückgezogene Studie wirft einen Schatten auf Bayers Glyphosat-Verteidigung. Ausgerechnet eine der wichtigsten Sicherheitsuntersuchungen wurde wegen schwerer ethischer Mängel annulliert – die Autoren sollen Verbindungen zu Monsanto verschwiegen haben. Trotz einer vielversprechenden Partnerschaft in Indien reagierte der Markt nervös.

Die wichtigsten Fakten:

• Fachjournal annulliert 25 Jahre alte Glyphosat-Studie wegen nicht offengelegter Monsanto-Verbindungen
• Strategische Kooperation mit DCM Shriram in Indien unterzeichnet
• Kursverlust von 0,9% auf 36,33 Euro am Donnerstag
• Technisches Verkaufssignal ("Shooting Star") im Chart
• Rund 60.000 Glyphosat-Klagen weiterhin offen

Studie mit Sprengkraft

Am 11. Dezember zog ein renommiertes Fachjournal die sogenannte "Williams-Studie" aus dem Jahr 2000 zurück. Der Vorwurf: Die Autoren hätten ihre Verbindungen zum damaligen Glyphosat-Hersteller Monsanto verschwiegen. Diese Untersuchung galt jahrzehntelang als wichtiger Baustein in der Argumentation für die Sicherheit des umstrittenen Herbizids.

Die Annullierung trifft Bayer in einer ohnehin heiklen Phase. Über 10 Milliarden US-Dollar hat der Konzern bereits an Kläger gezahlt. Etwa 60.000 Fälle sind noch nicht abgeschlossen. CEO Bill Anderson will die Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 unter Kontrolle bringen – eine Entscheidung des US Supreme Court im Fall Durnell könnte dabei richtungsweisend werden.

Indien als Lichtblick

Zeitgleich setzte Bayer ein positives operatives Zeichen. Die Tochter Bayer CropScience unterzeichnete eine Absichtserklärung mit dem indischen Agrarunternehmen DCM Shriram. Ziel ist die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in einem der weltweit größten Agrarmärkte.

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Die Reaktion an den Börsen fiel unterschiedlich aus: Während DCM Shriram um über 9% zulegte, gab die Bayer-Aktie nach. Der Markt gewichtet offenbar das juristische Risiko derzeit stärker als strategische Fortschritte.

Schwieriges Branchenumfeld

Die Agrarchemie-Branche steht insgesamt unter Druck. Landmaschinenhersteller John Deere kündigte am selben Tag einen Gehaltsstopp für 2026 an und verwies auf niedrige Agrarrohstoffpreise. In diesem herausfordernden Umfeld muss Bayer beweisen, dass operative Erfolge wie in Indien die makroökonomischen Gegenwinde ausgleichen können.

Bemerkenswert bleibt die Diskrepanz zwischen Analystensicht und Marktreaktion. JPMorgan hatte das Kursziel erst am 8. Dezember verdoppelt und Bayer als "heißen Kandidaten für 2026" bezeichnet. Das geschätzte KGV für 2025 liegt bei 9,67.

Technische Marken entscheidend

Aus charttechnischer Sicht ist die Marke um 36 Euro nun von Bedeutung. Ein Bruch könnte nach dem "Shooting Star"-Signal vom Donnerstag weiteren Verkaufsdruck auslösen. Die nächsten Quartalszahlen werden am 3. März 2026 erwartet und dürften zeigen, ob Bayer seine Jahresziele bestätigen kann.

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