Vom dauerhaften Sorgenkind zum Star im Depot: Der Leverkusener Konzern hat 2025 eine bemerkenswerte Metamorphose vollzogen. Während CEO Bill Anderson den Konzern intern saniert, kommt nun unerwartet starke politische Unterstützung aus den USA, die das Damoklesschwert der Glyphosat-Prozesse endgültig beseitigen könnte. Doch rechtfertigt die Hoffnung allein die inzwischen sportliche Bewertung?

Die wichtigsten Fakten:
* Politik: Trump-Administration unterstützt Bayer vor dem Supreme Court.
* Performance: Kurs verdoppelt sich auf Jahressicht nahezu.
* Pharma: Wichtige Medikamente wie Nubeqa wachsen zweistellig.

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Politische Schützenhilfe aus den USA

Der entscheidende Treibstoff für die jüngste Rallye stammt nicht aus den Laboren in Leverkusen, sondern aus Washington. Die Trump-Administration hat sich im laufenden Verfahren vor dem U.S. Supreme Court auf die Seite von Bayer geschlagen. Solicitor General D. John Sauer vertritt die Position, dass bei der Kennzeichnung von Pestiziden Bundesrecht Vorrang vor den Gesetzen der einzelnen US-Bundesstaaten haben muss.

Diese juristische Feinheit hat enorme finanzielle Sprengkraft. Da die US-Umweltbehörde EPA Glyphosat wiederholt als "wahrscheinlich nicht krebserregend" einstufte, könnten bei einem Urteil im Sinne Bayers tausende anhängige Klagen auf einen Schlag hinfällig werden. Für den Konzern, der bis Ende September 2025 bereits über 10 Milliarden Dollar für Vergleiche zahlte und weitere 7,6 Milliarden Euro zurückgestellt hat, wäre dies der erhoffte Befreiungsschlag.

Operative Wende und harte Schnitte

Abseits des juristischen Parketts greifen die Sparmaßnahmen von CEO Bill Anderson. Die Belegschaft schrumpfte um rund 12.000 Mitarbeiter auf unter 90.000, was die Kostenstruktur deutlich verschlankt. Ziel ist es, bis 2026 jährlich 2,3 Milliarden Dollar einzusparen. Dass die Strategie wirkt, zeigen die Zahlen zum dritten Quartal: Das bereinigte EBITDA kletterte um fast 21 Prozent auf 1,511 Milliarden Euro.

Auch die Pharma-Sparte liefert Argumente für den Aufschwung. Das Krebsmedikament Nubeqa und das Nierenmittel Kerendia verzeichneten zuletzt Wachstumsraten von über 50 Prozent. Neue Zulassungen in Japan und positive Signale der EU-Behörden für den Augenheilkunde-Wirkstoff Aflibercept stützen die These, dass Bayer auch ohne Agrarchemie wachsen kann.

Bewertung und Marktlage

Die Kombination aus operativer Erholung und juristischer Fantasie hat den Kurs massiv angetrieben. Mit einem Schlusskurs von 41,60 USD am Freitag notiert das Papier nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 42,22 USD. Seit Jahresanfang steht ein beachtliches Plus von 115,52 Prozent zu Buche.

Dieser Anstieg hat jedoch seinen Preis bei der Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 18 für das Jahr 2027 liegt Bayer inzwischen spürbar über dem Branchendurchschnitt von 14. Auch technisch ist die Aktie heiß gelaufen: Der Kurs hat sich weit von den langfristigen Trends entfernt und notiert derzeit rund 52 Prozent über dem 200-Tage-Durchschnitt. Analysten reagieren gespalten auf diese Entwicklung – während JPMorgan das Kursziel verdoppelte, mahnt das Bankhaus Berenberg zur Vorsicht.

Konkreter Ausblick

Die weitere Entwicklung hängt nun primär am Zeitplan des Supreme Courts, dessen Entscheidung für 2026 erwartet wird. Kurzfristig richten sich die Blicke auf Ende Februar, wenn Bayer die detaillierten Jahreszahlen und den Ausblick für 2026 vorlegt. Sollte das Gericht der Argumentation der US-Regierung folgen, wäre der Weg für eine Neubewertung der Aktie frei – andernfalls droht nach der steilen Rallye eine schmerzhafte Korrektur.

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