Der Chemieriese steht unter massivem Zugzwang. Während in der Heimat hohe Energiekosten und eine schwächelnde Industrienachfrage auf die Margen drücken, sucht der Konzern sein Heil in der Flucht nach vorn – fernab von Europa. Heute sendete das Management ein klares Signal der Stärke aus Asien, das die Strategie für die kommenden Jahre definieren könnte. Doch reicht dieser operative Schritt aus, um die Anleger nach den enttäuschenden Quartalszahlen wieder dauerhaft zu überzeugen?

Strategischer Spagat zwischen Europa und Asien

Während die Diskussionen um den Industriestandort Deutschland nicht abreißen, schafft BASF Fakten. Am heutigen Dienstag meldete der Konzern die erfolgreiche Inbetriebnahme einer neuen Produktionsanlage im chinesischen Nanjing. Der Fokus liegt dabei auf Hochleistungs-Dispergiermitteln, die mittels fortschrittlicher CFRP-Technologie hergestellt werden.

Dieser Schritt ist mehr als nur eine Kapazitätserweiterung; es ist ein klares Bekenntnis zur Strategie "Local for Local". Anstatt Produkte um die halbe Welt zu schiffen, wird dort produziert, wo die Nachfrage wächst. CTO Dr. Stephan Kothrade betonte, dass dies nicht nur die Lieferketten verkürzt, sondern auch die Abhängigkeit von Importen drastisch reduziert.

Die Ausrichtung des Konzerns lässt sich derzeit auf folgende Kernpunkte herunterbrechen:

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  • Wachstum in Asien: Ausbau der Produktionskapazitäten in China zur direkten Versorgung der lokalen Automobil- und Lackindustrie.
  • Innovation in Europa: Fokussierung der heimischen Standorte auf Forschung und Entwicklung, wie die jüngste Eröffnung des "Lean Lab" in Würzburg zeigt.
  • Effizienz: Globale Vernetzung der Standorte (z.B. Nanjing und Heerenveen) zur Flexibilisierung der Produktion.

Reicht das für die Trendwende?

Die operative Exekutive stimmt, doch die finanzielle Realität bleibt herausfordernd. Investoren haben noch immer den Gewinnrückgang des dritten Quartals im Hinterkopf, als das Ergebnis je Aktie auf 0,19 € abrutschte. Die Frage ist nun: Honorieren die Märkte die langfristige Strategie oder überwiegt die kurzfristige Skepsis?

Ein Blick auf die Charttechnik zeigt, dass sich die BASF-Aktie in einer entscheidenden Phase befindet. Mit einem aktuellen Kurs von 44,77 € notiert das Papier zwar leicht im Minus zum Vortag, konnte sich aber auf Wochensicht um gut 6 % erholen. Besonders spannend: Der Kurs kämpft sich mühsam über den wichtigen 200-Tage-Durchschnitt von 44,42 €. Gelingt es den Bullen, dieses Niveau nachhaltig zu verteidigen, könnte der Weg für eine weitere Erholung geebnet sein. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch ist mit rund 17 % jedoch noch immer beträchtlich, was das Aufholpotenzial – aber auch die Zurückhaltung der Käufer – verdeutlicht.

Blick auf die großen Trigger

Die heutige Meldung aus China ist ein wichtiger Mosaikstein, doch das große Bild setzt sich erst im kommenden Jahr zusammen. Marktbeobachter richten ihren Blick bereits auf den 27. Februar 2026, wenn der Geschäftsbericht die volle Wahrheit über das Transformationsjahr 2025 offenbaren wird.

Viel entscheidender für die Kursfantasie dürfte jedoch ein anderes Thema sein: Der geplante Börsengang der Sparte Agricultural Solutions. Sollte dieser Plan konkrete Formen annehmen, könnte dies die stillen Reserven im Konzern heben und den nötigen Impuls liefern, um aus der aktuellen Seitwärtsphase auszubrechen. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball zwischen operativen Fortschritten in Fernost und konjunkturellen Sorgen in Europa.

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