Der Ludwigshafener Chemiekonzern sorgt mit einem spektakulären Verkauf für Aufsehen: 1,15 Milliarden Dollar kassiert BASF vom US-Farbenhersteller Sherwin-Williams für das brasilianische Architekturfarbengeschäft samt der etablierten Marke Suvinil. Doch dieser Deal ist mehr als nur ein gewöhnlicher Verkauf – er markiert einen entscheidenden Schritt in BASFs radikaler Portfoliobereinigung. Kann die neue "Winning Ways"-Strategie den angeschlagenen Chemiegiganten wieder auf Erfolgskurs bringen?

Radikaler Umbau: BASF trennt sich von Milliarden-Geschäften

Der Verkauf des brasilianischen Farbgeschäfts mit einem Jahresumsatz von 525 Millionen Dollar ist kein Einzelfall, sondern Teil einer groß angelegten Neuausrichtung. Seit September 2024 verfolgt BASF die "Winning Ways"-Strategie und unterscheidet dabei rigoros zwischen profitablen Kerngeschäften und weniger rentablen Bereichen, aus denen Wert freigesetzt werden soll.

Die vier Kernbereiche – Chemicals, Materials, Industrial Solutions sowie Nutrition & Care – sollen künftig im Mittelpunkt stehen. Geschäfte wie Surface Technologies und Agricultural Solutions werden als "eigenständige Bereiche" behandelt und stehen auf dem Prüfstand. Der Brasil-Deal zeigt: BASF macht Ernst mit dem Portfolioumbau.

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Ernüchternde Zahlen verstärken Handlungsdruck

Die vorläufigen Geschäftszahlen für 2024 verdeutlichen, warum BASF unter Zugzwang steht:

EBITDA vor Sondereinflüssen: 7,9 Milliarden Euro (unter der eigenen Prognose von 8,0 Milliarden Euro)
Umsatzrückgang: von 68,9 auf 65,3 Milliarden Euro
EBIT-Einbruch: nur 2,0 Milliarden Euro erwartet (Analystenkonsens: 3,2 Milliarden Euro)

Besonders das wichtige Chemicals-Segment schwächelte im vierten Quartal erheblich. Lichtblick war der freie Cashflow von 0,7 Milliarden Euro, der sowohl Analysten als auch die eigenen Erwartungen übertraf.

Düstere Prognose für 2025: Wird es noch schlimmer?

Für das laufende Jahr musste BASF bereits die Erwartungen dämpfen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wird nun nur noch auf 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro geschätzt – ursprünglich waren 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro geplant. Makroökonomische Unsicherheiten und Wertminderungen im Batteriematerialien-Bereich belasten die Aussichten.

Aktionäre im Fokus: 12 Milliarden Euro Ausschüttungsversprechen

Trotz der Herausforderungen lockt BASF die Anleger mit einem ambitionierten Ausschüttungsplan. Von 2025 bis 2028 sollen mindestens 12 Milliarden Euro fließen – 8 Milliarden über Dividenden, 4 Milliarden über geplante Aktienrückkäufe ab 2027. Die neue Mindestdividende liegt bei 2,25 Euro je Aktie.

Der Brasil-Deal und weitere geplante Verkäufe sollen die Bilanz stärken und Spielraum für Investitionen in die profitabelsten Geschäfte schaffen. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – die Aktie steht jedenfalls vor einer richtungsweisenden Phase.

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