BASF nutzt die ruhige Weihnachtswoche für klare Signale an den Markt: Der Konzern kauft weiter massiv eigene Aktien zurück, während die Analystenlage gespalten bleibt. Parallel treibt das Management strategische Projekte voran – von Industriepolitik in Brüssel bis zu Partnerschaften im Agrarbereich. Wie stimmig ist dieses Gesamtbild für die Aktie?

Die Fakten im Überblick

  • Aktienrückkauf seit November: insgesamt 7,68 Mio. eigene Anteile erworben
  • Jüngste Rückkaufwoche (15.–19. Dezember): rund 1,2 Mio. Aktien zu rund 44 €
  • Goldman Sachs hebt Kursziel auf 48 € an und bleibt bei „Kaufen“
  • Analystenmeinungen insgesamt ausgeglichen: 2x „Kaufen“, 2x „Halten“, 2x „Verkaufen“
  • Dividendenrendite um 5 %, KGV mit 128 deutlich erhöht
  • Jobgarantie für Werk Ludwigshafen bis Ende 2028
  • Neue Impulse im Agrar- und Saatgutgeschäft durch Kooperationen und Zukauf

Der Aktienkurs liegt mit 43,58 € praktisch auf dem Schlusskurs von gestern. Auf Jahressicht ergibt sich ein moderates Plus von rund 2,5 %, gleichzeitig notiert der Titel rund 19 % unter seinem 52‑Wochen-Hoch – ein Zeichen für eine bisher zähe Erholung.

Aktienrückkauf stützt den Kurs

Seit dem Start des Programms am 3. November 2025 hat BASF 7.676.947 eigene Aktien eingezogen. In der Berichtswoche vom 15. bis 19. Dezember kamen 1.195.272 Stück hinzu. Die Käufe verteilten sich auf mehrere Handelsplätze – mit Xetra als Hauptplattform, ergänzt um Turquoise, Cboe Europe und Aquis Exchange.

Die volumengewichteten Durchschnittspreise zwischen 43,87 und 44,79 Euro zeigen, dass der Konzern das aktuelle Kursniveau aktiv nutzt, um das ausstehende Aktienvolumen zu reduzieren. Damit erhöht BASF mittelbar den Gewinn je Aktie und sendet ein Signal des Vertrauens in die eigene Bewertung.

Charttechnisch bewegt sich die Aktie nahe ihren Durchschnittslinien: Der aktuelle Kurs liegt minimal unter dem 50‑Tage‑ (43,67 €) und dem 200‑Tage‑Durchschnitt (43,60 €). Der RSI von 42,3 signalisiert weder Überkauf noch Überverkauf – die Seitwärtsphase dominiert.

Analysten gespalten, Goldman bleibt optimistisch

Goldman Sachs gehört derzeit zu den optimistischeren Stimmen. Analystin Georgina Fraser hob das Kursziel von 46 auf 48 Euro an und bestätigte ihre Kaufempfehlung. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht das einem Aufwärtspotenzial von knapp 10 %.

Andere Institute treten allerdings auf die Bremse:

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  • Deutsche Bank: Herabstufung von „Buy“ auf „Hold“
  • Berenberg: Abwertung von „Hold“ auf „Sell“
  • Citigroup: Einstieg in die Analyse mit Kaufempfehlung

In Summe ergibt sich aus sechs erfassten Einschätzungen ein gemischtes Bild: zwei Kaufempfehlungen, zwei Halteempfehlungen und zwei Verkaufsempfehlungen, im Schnitt also ein neutrales „Hold“. Damit spiegelt der Analystenkonsens die derzeitige Unsicherheit über die Ertragsdynamik im Chemiesektor wider.

Fundamental zeigen die Bewertungskennzahlen diesen Spagat deutlich:
- Marktkapitalisierung rund 40 Mrd. Euro
- KGV bei 128 – für einen Chemiewert ungewöhnlich hoch
- Dividendenrendite um 5 %
- Verschuldung moderat mit einer Debt‑to‑Equity‑Ratio von 0,56

Das hohe KGV ist vor allem Ausdruck gedrückter Ergebnisse, weniger eines Bewertungsbooms. Zugleich macht die hohe Ausschüttung den Titel weiter interessant für einkommensorientierte Investoren.

Strategische Weichenstellungen und Industriepolitik

Auf der Führungsebene stärkt BASF seine Stellung in Brüssel: CEO Markus Kamieth übernimmt die Präsidentschaft des europäischen Chemieverbands CEFIC. Diese Rolle verschafft dem Konzern zusätzlichen Einfluss bei regulatorischen Fragen und industriepolitischen Debatten – ein durchaus relevanter Hebel in einem stark regulierten Sektor.

Im Inland sorgt eine Jobgarantie für Stabilität: Für das Stammwerk Ludwigshafen sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2028 ausgeschlossen. Das verschafft der Belegschaft Planungssicherheit, während der Konzern seine laufenden Restrukturierungs- und Effizienzprogramme umsetzt.

Operativ setzt BASF im Agrarbereich neue Akzente. Gemeinsam mit ADAMA arbeitet der Konzern an der Entwicklung der Gilboa-Fungizid-Technologie. Parallel stärkt BASF seine Position in Indien durch die Übernahme von Noble Seeds im Gemüsesaatgut-Segment. Beides sind Schritte, um das Portfolio in wachstumsstärkeren Segmenten und Regionen breiter aufzustellen.

Fazit: Seitwärtsphase mit klaren Stellhebeln

Die BASF Aktie läuft derzeit eher seitwärts: Der Kurs pendelt um die gleitenden Durchschnitte, der RSI bestätigt das neutrale Bild, und der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch von knapp 20 % zeigt das vorhandene Aufholpotenzial. Gleichzeitig deutet das hohe KGV auf weiterhin schwache Ergebnisse im Hintergrund.

Kurzfristig prägen drei Faktoren das Bild: das laufende Aktienrückkaufprogramm, das für strukturelle Unterstützung sorgt, die gespaltene Analystenlage mit einem leichten positiven Ausreißer von Goldman Sachs sowie die strategischen Weichenstellungen in Industriepolitik und Agrargeschäft. Ein klarer charttechnischer Ausbruchsimpuls steht noch aus – erst mit einer nachhaltigen Verbesserung der operativen Ergebnisse dürfte sich die Seitwärtsrange überzeugend nach oben auflösen.

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