Der Chemiekonzern BASF steht vor einem Paradox: Während das Unternehmen mit dem Verkauf seines Coatings-Geschäfts für 7,7 Milliarden Euro einen strategischen Coup landet, stuft die Berenberg Bank die Aktie auf "Verkaufen" herab. Kann der Milliarden-Deal die strukturellen Probleme des Ludwigshafener Chemieriesen überdecken? Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die Herausforderungen sind größer als gedacht.

Berenberg schlägt Alarm: Rating auf "Verkaufen"

Die Investmentbank Berenberg macht Ernst und senkt nicht nur das Rating von "Halten" auf "Verkaufen", sondern kappt auch das Kursziel drastisch von 44 auf 37 Euro. Die Begründung der Analysten ist eindeutig:

  • Anhaltend schwache Nachfrage belastet das operative Geschäft
  • Petrochemie-Margen bleiben unter Druck
  • Negativer Ausblick auf den Agrarzyklus verschärft die Lage
  • Weitere Kürzungen der Konsensschätzungen erwartet

Diese Einschätzung wiegt schwer, denn sie kommt genau zu dem Zeitpunkt, an dem BASF eigentlich Stärke demonstrieren wollte.

Carlyle-Deal: 7,7 Milliarden Euro als Rettungsanker?

Der Verkauf des Coatings-Geschäfts an den Finanzinvestor Carlyle in Partnerschaft mit der Qatar Investment Authority sollte eigentlich für Aufbruchstimmung sorgen. Die Eckdaten sind beeindruckend: BASF erhält etwa 5,8 Milliarden Euro Barmittel und behält dennoch 40 Prozent am Geschäft.

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Das Coatings-Geschäft, das 2024 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro erzielte, wird damit hoch bewertet - der Deal impliziert ein EV/EBITDA-Multiple von etwa 13x. Doch reicht das, um die grundlegenden Probleme zu lösen?

Die harte Realität: Operative Schwäche überschattet alles

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In der Sparte Industrial Solutions brach der Umsatz im ersten Halbjahr um 5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro ein, das EBITDA sackte sogar um 11 Prozent auf 668 Millionen Euro ab. Diese Entwicklung zeigt, dass die strukturellen Herausforderungen der Chemiebranche auch BASF voll erwischt haben.

Mit einem RSI von nur 26 Punkten befindet sich die Aktie technisch bereits im überverkauften Bereich - ein Signal dafür, dass die Verkäufer derzeit das Ruder übernommen haben. Der Kurs liegt mit 41,78 Euro mittlerweile 22,6 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 53,98 Euro.

Bleibt die Frage: Wird der Coatings-Deal als strategischer Befreiungsschlag gelingen, oder ist er nur ein teurer Versuch, Zeit zu kaufen? Die Q3-Zahlen am 21. Oktober werden erste Antworten liefern.

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