Barrick Mining legt wieder den Fokus auf Wachstum: Nach zwei Jahren Konflikt hat der Konzern die volle Kontrolle über seinen wichtigen Loulo-Gounkoto-Komplex in Mali zurückerhalten. Die Einigung mit der Militärregierung sorgt für deutliche Erleichterung am Markt. Parallel treibt das Management die geplante Börsennotierung der nordamerikanischen Gold-Assets voran – ein Schritt, der zusätzliche Bewertungsspielräume eröffnen soll.

  • Aktie auf neuem 52-Wochen-Hoch bei 44,73 US-Dollar
  • Einigung in Mali gegen Zahlung von 436 Mio. US-Dollar
  • Loulo-Gounkoto steht für rund 15 % der Goldproduktion
  • IPO der nordamerikanischen Assets in Vorbereitung
  • Rekord-Cashflow dank hoher Gold- und Silberpreise

Mali-Konflikt beendet

Auslöser der aktuellen Rally ist die Einigung in Mali. Der Streit hatte sich nach Einführung des neuen Bergbaugesetzes 2023 zugespitzt und gipfelte in einem zweijährigen regulatorischen Stillstand.

Die nun vereinbarten Kernpunkte:

  • Zahlung von rund 244 Mrd. CFA-Franc (436 Mio. US-Dollar) an den malischen Staat
  • Sofortige Rückgabe der operativen Kontrolle über den Loulo-Gounkoto-Goldkomplex an Barrick
  • Freilassung von vier seit Ende 2024 inhaftierten Mitarbeitern
  • Rücknahme aller Schiedsverfahren vor dem ICSID der Weltbank

Mit der Lösung fällt ein geopolitischer Belastungsfaktor weg, der ein Asset blockierte, das für etwa 15 % der zurechenbaren Goldproduktion des Konzerns steht. Vor diesem Hintergrund fällt die Kursreaktion mit einer deutlichen Erholung der Aktie nach oben aus.

IPO-Pläne in Nordamerika

Parallel zu der Einigung in Mali arbeitet Barrick an einer strategischen Neuordnung seiner Asset-Basis. Geplant ist ein Börsengang eines neuen Unternehmens („NewCo“), in das zentrale nordamerikanische Goldwerte eingebracht werden sollen.

Kernbestandteile dieses Vehikels sollen dem Vernehmen nach unter anderem sein:

  • das Nevada Gold Mines Joint Venture
  • die Mine Pueblo Viejo

Das Management verfolgt damit das Ziel, die als sicher geltenden Tier-1-Jurisdiktionen Nordamerikas klar vom politisch riskanteren Afrika-Geschäft zu trennen. Marktbeobachter erwarten sich davon einen Bewertungsaufschlag für die ausgelagerten Assets, da deren Risiko-Profil eigenständiger sichtbar wird.

Rückenwind durch Goldhausse

Operativ profitiert Barrick von einem außergewöhnlich starken Edelmetallumfeld. Der Goldpreis hat sich oberhalb von 4.300 US-Dollar je Unze stabilisiert, Silber notiert in der Nähe von 65 US-Dollar.

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In den Zahlen zum dritten Quartal 2025 zeigte sich dieser Rückenwind deutlich:

  • Rekord-Betriebscashflow von 2,4 Mrd. US-Dollar
  • Free Cashflow von 1,5 Mrd. US-Dollar

Mit der nun erzielten Einigung in Mali entfällt das Risiko weiterer Produktionsunterbrechungen an einem der wichtigsten Standorte. Damit kann Barrick das hohe Preisniveau für Gold und Silber breiter ausschöpfen.

Strategischer Kontext und Kursentwicklung

Die Entwicklung in Mali fällt in eine Phase umfassender Neuausrichtung. Im Mai 2025 hatte der Konzern seinen Namen in Barrick Mining Corporation geändert und das Tickerkürzel auf „B“ umgestellt, um den erweiterten Fokus auf Gold und Kupfer zu unterstreichen.

Der Vergleich mit anderen Produzenten zeigt: Trotz des deutlichen Anstiegs des NYSE Arca Gold Bugs Index konnte Barrick im vierten Quartal 2025 viele Wettbewerber hinter sich lassen. Die Kombination aus Gold- und Kupfer-Exposure wirkt hier als zusätzlicher Hebel.

Charttechnisch ist der Sprung auf 44,73 US-Dollar bedeutsam. Die Aktie hat einen früheren Widerstandsbereich nach oben verlassen und bewegt sich im Bereich der Höchststände, bereinigt um die neue Struktur.

Ausblick auf 2026

In den kommenden Wochen rückt der Hochlauf von Loulo-Gounkoto in den Mittelpunkt. Das Management plant einen schrittweisen Neustart mit Schwerpunkt auf Sicherheit und erneuter Schulung der Belegschaft. Entscheidend wird sein, wie schnell das Komplex wieder seine volle Kapazität erreicht.

Ein zentraler Termin ist der Q4-2025-Bericht, der Mitte Februar erwartet wird. Dann wird sichtbar, wie sich die einmalige Zahlung von 436 Mio. US-Dollar auf die Ausschüttungspolitik – insbesondere Dividende und Aktienrückkäufe – auswirkt. Gleichzeitig dürfte der Markt genauer auf konkrete Details und einen Zeitplan für den geplanten Nordamerika-IPO achten. Gelingt es Barrick, den operativen Neustart in Mali mit klaren Fortschritten bei der Abspaltung zu verbinden, rückt die runde Marke von 50 US-Dollar als nächste wichtige Kurszone in den Fokus.

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