ASML Aktie: Verkäufe an Militär?
ASML steht erneut im Kreuzfeuer zwischen kommerziellen Interessen und geopolitischen Spannungen. Eine Recherche des niederländischen Fernsehprogramms Nieuwsuur deckte auf, dass der Halbleiter-Ausrüster Komponenten an chinesische Institutionen mit Militärverbindungen verkaufte. Die Aktie gab am Dienstag rund ein Prozent nach.
Brisante Enthüllungen
Die Investigativ-Sendung legte offen, dass ASML 2024 wichtige Komponenten für Chipmaschinen an das 24. Forschungsinstitut der China Electronics Technology Group Corporation (CETC) lieferte. CETC ist ein staatseigener Konzern, den die chinesische Regierung offiziell als militärisch-industrielle Gruppe einstuft.
Das Institut macht aus seinen Verbindungen zum Verteidigungssektor keinen Hehl. Laut eigenen Broschüren beherbergt es das einzige nationale Labor für Militär-Chips in China. Zudem war die Einrichtung an Chinas Raumfahrtprogramm beteiligt – unter anderem am Shenzhou-Raumschiff und der Raumstation Tiangong.
Konkret geht es um diese Verkäufe:
- Feinabstimmungs-Komponenten für Chipmaschinen an eine CETC-Tochter
- Eine Deep-UV-Lithographie-Maschine (DUV) an die Shenzhen International Quantum Academy im Februar 2024
- Weitere Lieferungen an die Chiphersteller SiEn (Qingdao) und SMBC, eine SMIC-Tochter
Vier unabhängige Experten bestätigten gegenüber Nieuwsuur, dass die gelieferten Teile für den Betrieb der Chipmaschinen entscheidend sind.
ASML verweist auf Rechtslage
Der Konzern betont, alle geltenden Exportgesetze einzuhalten. Jede verkaufte Ausrüstung sei entweder mit Exportlizenz genehmigt worden oder falle nicht unter aktuelle Beschränkungen. Das niederländische Außenministerium bestätigte, dass nicht alle Hightech-Güter lizenzpflichtig sind.
ASML charakterisiert die verkauften Artikel als ältere, generische Teile ohne Lizenzbedarf. Diese alte Technologie könne nicht zur Herstellung modernster Chips verwendet werden, so das Unternehmen.
Quantentechnologie im Fokus
Besonders brisant: Die Lieferung an die Shenzhen International Quantum Academy. Das Institut forscht an Quantensensorik – einer Technik für extrem präzise Messungen mit militärischem Potenzial. Der niederländische Militärgeheimdienst MIVD warnte explizit vor Chinas Entwicklung dieser Technologie. Quantensensorik ermöglicht unter anderem Radarsysteme, die U-Boote aufspüren können.
Rem Korteweg vom Clingendael-Institut äußerte sich besorgt über die Transaktion: "Man muss sich fragen, welche Überlegungen hinter Lieferungen an Einrichtungen stehen, die Technologie mit ernsten Folgen für die nationale Sicherheit erforschen."
Das China-Dilemma
Die Recherche offenbart ASMLs grundsätzliches Problem: China war 2024 mit 36 Prozent Umsatzanteil – rund zehn Milliarden Euro – der größte Markt des Konzerns. Diese massive Abhängigkeit macht das Unternehmen verwundbar gegenüber verschärften Exportbeschränkungen.
Die Untersuchung deckte zudem Verkäufe an Unternehmen auf US-Sanktionslisten auf. Nieuwsuur konnte nicht klären, in welchen Endprodukten die mit ASML-Maschinen hergestellten Chips letztlich landen.
China-Expertin Judith Huismans von RAND Europa schlägt vor, Exportkontrollen künftig auch auf Komponenten auszuweiten. Dies würde Behörden mehr Kontrolle geben, ohne ASMLs China-Geschäft komplett zu blockieren. Die niederländische Regierung prüft derzeit, ob die Exportregeln verschärft werden müssen.
Asml-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Asml-Analyse vom 09. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Asml-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Asml-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 09. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Asml: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








