Eigentlich lieferte der Chipausrüster ASML am Dienstag gute Nachrichten in Form eines konkreten Millionen-Auftrags. Doch an der Börse spielte dieser operative Erfolg kaum eine Rolle: Die Aktie geriet in den Sog eines breiteren Tech-Abverkaufs und rutschte ab. Statt die Auftragsbücher zu honorieren, fokussieren sich Anleger derzeit fast ausschließlich auf neu aufgeflammte Sorgen um KI-Bewertungen und die allgemeine Sektorschwäche.

Marktumfeld überschattet Auftragslage

Die Kursbewegung am Dienstag verdeutlicht eine Entkopplung von unternehmensspezifischen Nachrichten und der allgemeinen Marktstimmung. ASML konnte einen greifbaren Erfolg vermelden: Winbond Electronics aus Taiwan erwirbt Maschinen im Wert von rund 74,4 Millionen Dollar. Dieser Deal unterstreicht, dass die Nachfrage nach den Lithografiesystemen der Niederländer auch jenseits des absoluten High-End-Logic-Segments besteht.

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Dennoch ignorierte der Markt diesen positiven Impuls weitgehend. Verantwortlich für den Verkaufsdruck war eine spürbare Rotation aus Chip-Aktien, die auch Branchenschwergewichte wie Nvidia belastete. Investoren zeigten sich im Vorfeld verspäteter US-Konjunkturdaten vorsichtig, was den gesamten STOXX Europe 600 Technology Index unter Druck setzte. Mit einem aktuellen Kurs von 920,80 Euro nähert sich die Aktie damit wieder ihrer 50-Tage-Linie an.

Aktienrückkäufe und strategische Positionierung

Auf technischer Seite stützt ASML den Kurs durch das laufende Aktienrückkaufprogramm. Zuletzt erwarb das Unternehmen täglich rund 37.000 bis 38.000 eigene Anteile. Diese konstante Nachfrage bietet zwar eine gewisse Unterstützung, reichte am Dienstag jedoch nicht aus, um das negative Momentum des Gesamtsektors vollständig zu kompensieren.

Fundamental steht die aktuelle Schwäche im Kontrast zu den langfristigen Aussichten, die CEO Christophe Fouquet kürzlich betonte. Er bezeichnete die globale Halbleiterlandschaft als ein "KI-Wettrüsten" und warnte davor, dass Europa den Anschluss verlieren könnte. Diese geopolitische Dimension verdeutlicht die Unverzichtbarkeit der EUV-Technologie von ASML. Während der Markt kurzfristig eine "KI-Winter"-Stimmung spielt, deuten die vollen Auftragsbücher und der neue Winbond-Deal darauf hin, dass die operative Realität robust bleibt.

Ausblick

Der Fokus der Anleger verschiebt sich nun auf den 28. Januar 2026, wenn ASML die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr vorlegt. Entscheidend wird sein, ob sich das vom CEO beschriebene "Wettrüsten" in einer angehobenen Prognose für 2026 niederschlägt. Charttechnisch testen die Papiere derzeit wichtige Unterstützungsbereiche um die 900-Euro-Marke; ein Bruch dieser Zone könnte weitere Konsolidierungen nach sich ziehen.

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