Arafura Aktie: Großinvestor zieht sich zurück

Während der Handel an der australischen ASX feiertagsbedingt ruht, müssen Anleger eine signifikante Veränderung in der Aktionärsstruktur verdauen. Der japanische Finanzkonzern MUFG hat seine meldepflichtige Beteiligung reduziert und damit Hoffnungen auf einen langfristigen strategischen Einstieg gedämpft. Parallel dazu belastet die massive Aktienverwässerung der jüngsten Vergangenheit den Kurs, der aktuell bei 0,26 AUD notiert.

MUFG unterschreitet Meldeschwelle

Entgegen den Spekulationen über ein langfristiges Engagement hat die Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) ihren Status als "Substantial Holder" aufgegeben. Aus den Pflichtmitteilungen, die kurz vor den Feiertagen veröffentlicht wurden, geht hervor, dass der japanische Finanzriese am 17. Dezember 2025 die 5-Prozent-Schwelle unterschritten hat.

Die Daten zeigen, dass die Position, die hauptsächlich über Morgan Stanley gehalten wurde, nur von kurzer Dauer war. Das zwischenzeitliche Stimmrecht von über 5 Prozent (rund 234 Millionen Aktien) wurde durch Verkäufe und die Rückgabe geliehener Titel schnell wieder abgebaut. Marktbeobachter werten dieses schnelle "Rein und Raus" eher als technische Handelsaktivität oder Custodian-Geschäft denn als strategische Positionierung.

Die Last der Kapitalerhöhung

Der Hauptgrund für die aktuelle Kursschwäche bleibt jedoch die massive Kapitalerhöhung über 475 Millionen AUD, die Ende Oktober 2025 abgeschlossen wurde. Zwar sicherte dieser Schritt die Projektfinanzierung, hinterließ aber deutliche Spuren im Aktienkurs.

Mit einem aktuellen Kurs von 0,26 AUD notiert das Papier unter dem Niveau vor der Kapitalmaßnahme. Der Markt kämpft damit, die Flut von rund 1,7 Milliarden neuen Aktien zu absorbieren.

• Verwässerungseffekt: Das enorme Volumen an neuen Papieren deckelt kurzfristig das Aufwärtspotenzial.
• Kursdruck: Der deutliche Abstand zum Oktober-Hoch von 0,62 AUD verdeutlicht die notwendige Preisanpassung an die veränderte Kapitalbasis.

Finanzierung für Nolans steht

Trotz der enttäuschenden Kursentwicklung befindet sich das "Nolans Rare Earths"-Projekt finanziell in einer soliden Lage. Die Kombination aus der jüngsten Eigenkapitalspritze und den bestehenden Kreditpaketen hat die Finanzierung gesichert.

Das Projekt genießt weiterhin die Unterstützung staatlicher Geldgeber wie Export Finance Australia (EFA) und der National Reconstruction Fund Corporation (NRFC), die Anfang 2025 rund 200 Millionen AUD zusagten. Diese staatliche Rückendeckung unterstreicht die geopolitische Bedeutung von Nolans als Lieferant für Neodym-Praseodym (NdPr) außerhalb Chinas.

Ausblick: Fokus auf Q1 2026

Für das kommende Jahr verschiebt sich der Fokus bei Arafura vom Finanzierungsrisiko hin zum Umsetzungsrisiko. Nach dem Rückzug von MUFG als potenzielle Kaufkraft hängt die Kursentwicklung nun primär von operativen Fortschritten ab. Das Management steht in der Pflicht, die endgültige Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) im ersten Quartal 2026 zu liefern. Erst operative Meilensteine dürften dem Kurs die nötige Dynamik verleihen, um die Widerstandszone zwischen 0,26 und 0,28 AUD nachhaltig zu überwinden.