Ein Großauftrag aus China, klare Regulierungsvorteile und steigende Preise für KI-Chips: AMD sammelt derzeit mehrere positive Impulse ein. Vor allem der bestätigte Deal mit Alibaba und die Klarstellung zu den US-Exportabgaben prägen die Perspektive für den Start ins Jahr 2026.

  • Großauftrag: 40.000–50.000 MI308-Beschleuniger für Alibaba
  • Deal-Volumen: rund 600–675 Mio. US-Dollar
  • Exportabgabe: 15 % statt 25 % auf MI308-Erlöse
  • Analystenkonsens: „Strong Buy“, Kursziel im Schnitt knapp 280 US-Dollar

Alibaba-Großauftrag als Signal

Aus China kommen Berichte, dass Alibaba den Kauf von 40.000 bis 50.000 Einheiten von AMDs MI308-AI-Beschleunigern finalisiert. Der geschätzte Auftragswert liegt zwischen 600 und 675 Mio. US-Dollar.

Der MI308 ist als „China-konformer“ Chip konzipiert, der die US-Exportauflagen einhält. Er bietet 192 GB HBM3-Speicher und tritt bei speicherintensiven KI-Trainingsaufgaben in direkte Konkurrenz zu Nvidias H20. Dass Alibaba diese Plattform in dieser Größenordnung einsetzt, wertet der Markt als Bestätigung von AMDs China-Strategie und als Hinweis auf eine Verschiebung im Wettbewerb der chinesischen Cloud-Anbieter.

Exportabgaben: Wichtiger Unterschied

Entscheidend für die Profitabilität des Alibaba-Deals ist eine regulatorische Nuance, die zuvor für Verwirrung gesorgt hatte. Der MI308 fällt unter die im August 2025 vereinbarte 15%-Umsatzbeteiligung zwischen AMD und der US-Regierung.

Konkret bedeutet das:
- MI308-Umsätze unterliegen einer Abgabe von 15 % an das US-Finanzministerium.
- Die höhere 25%-Abgabe, die Anfang Dezember 2025 angekündigt wurde, betrifft ausschließlich „Tier-1“-Chips mit uneingeschränkter Exportfreigabe (z. B. Nvidia H200-Klasse) und zukünftige Hochleistungsarchitekturen.
- Der MI308 ist von dieser 25%-Regel explizit ausgenommen.

Damit wird der Alibaba-Umsatz weniger stark belastet als von skeptischen Marktteilnehmern zunächst befürchtet. Für den Ausblick auf das erste Quartal 2026 ist dieser Punkt zentral, da er die Bruttomarge auf China-Erlöse stützt.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei AMD?

Preiserhöhungen und Margen

Zusätzlichen Rückenwind liefert eine anstehende Preisanpassung im GPU-Portfolio. Laut Lieferketteninformationen von DIGITIMES Asia plant AMD ab Januar 2026 höhere Preise für seine GPUs. Hintergrund sind vor allem gestiegene Kosten für HBM3-Speicher, die AMD weitgehend weiterreichen will.

Nvidia hat ähnliche Schritte für Februar angekündigt. AMD agiert damit etwas früher und unterstreicht seine Preissetzungsmacht in einem weiterhin von Angebotsengpässen geprägten Marktumfeld. Aus Sicht der Marge wirkt diese Maßnahme unterstützend.

Analysten deutlich positiver

Parallel dazu hat sich die Haltung der Analysten spürbar aufgehellt. Daten von TipRanks zeigen per 29. Dezember 2025 einen klaren Stimmungsumschwung:

  • Konsensrating: „Strong Buy“ (zuvor „Moderate Buy“)
  • Verteilung: 29 Kaufempfehlungen, 9 Halten, keine Verkaufsempfehlung
  • Durchschnittliches Kursziel: 279,94 US-Dollar
  • Aufwärtspotenzial: rund 30 % gegenüber dem aktuellen Kurs von 214,81 US-Dollar

Mehrere Analysten führen die gestiegene Nachfrage nach „konformen“ Inferencing-Chips wie dem MI308 als wesentlichen Grund für die Neubewertung an. Die teilweite Wiederherstellung der China-Erlöse – trotz der 15%-Abgabe – erhöht aus ihrer Sicht die Untergrenze für die Gewinnschätzungen 2026.

Insider- und Institutionsbewegungen

Auf mittlere Sicht wird das Bild ebenfalls von verstärkter Aktivität im Aktionariat geprägt.

  • Institutionelle Investoren wie 180 Wealth Advisors LLC und Parisi Gray Wealth Management haben ihre Positionen spürbar ausgebaut und setzen damit auf einen anhaltenden Investitionszyklus in KI-Infrastruktur.
  • Auf Insiderseite fällt ein größerer Verkauf von CEO Lisa Su ins Gewicht: Sie hat jüngst 125.000 Aktien im Gegenwert von rund 26,9 Mio. US-Dollar veräußert. Solche Transaktionen werden häufig als Teil der persönlichen Vermögensdiversifikation gesehen, bleiben aber ein beachteter Faktor im Marktbild.
  • Insgesamt halten institutionelle Investoren nun 71,34 % des frei handelbaren Aktienbestands.

Diese Struktur unterstreicht den hohen Anteil professioneller Anleger, der den jüngsten positiven Nachrichtenfluss mitträgt.

Ausblick: Quartalszahlen als nächste Marke

Kurzfristig rücken damit die Zahlen zum vierten Quartal 2025 in den Fokus, die im Februar 2026 anstehen. Dann wird sich zeigen, in welchem Umfang der Alibaba-Auftrag, die 15%-Regelung beim MI308 und die eingeleiteten Preiserhöhungen bereits in Umsatz- und Margenentwicklung sichtbar werden und ob der aktuelle „Strong Buy“-Konsens der Analysten durch konkrete Ergebnisse untermauert wird.

AMD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue AMD-Analyse vom 29. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten AMD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für AMD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

AMD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...