AMD Aktie: Analysten uneins
AMD treibt seine AI-Strategie mit einem neuen Komplettsystem für Rechenzentren voran. Gleichzeitig senden Analysten sehr unterschiedliche Signale – von deutlicher Zuversicht bis zu klarer Vorsicht. Im Zentrum steht die Frage, wie stark das neue „Helios“-Serverrack die Position von AMD im Konkurrenzkampf mit Nvidia stärken kann.
Piper Sandler setzt auf „Helios“
Piper Sandler hat heute seine positive Einschätzung bekräftigt und empfiehlt, AMD weiter überzugewichten. Die Analysten raten Investoren ausdrücklich, die Aktie weiter zuzukaufen.
Im Fokus steht der bevorstehende Start der „Helios“-Serverracks. Dabei handelt es sich um vorkonfigurierte, sofort einsetzbare Rechenzentrums-Lösungen auf Basis von AMD‑CPUs und ‑GPUs. Statt nur einzelne Chips zu liefern, bietet AMD komplette Systeme an – ein Ansatz, der die Integration für Kunden deutlich vereinfachen soll.
Strategisch ist das ein direkter Angriff auf Nvidias integrierte Rack-Lösungen. Gelingt es AMD, mit Helios ähnliche Systemvorteile zu bieten, könnte das die Einführung der eigenen AI-Plattform bei Unternehmen spürbar beschleunigen.
Cantor Fitzgerald bremst die Erwartungen
Für Verunsicherung sorgte zuletzt Cantor Fitzgerald. Die Investmentbank bestätigte zwar ihr „Overweight“-Rating, senkte aber das Kursziel von 350 auf 300 US‑Dollar.
Zur Begründung nennt Cantor zyklische Gegenwinde und gemischte Signale im Halbleitersektor für 2026, insbesondere im Umfeld der Ausrüster. Gleichzeitig betont das Haus, dass die langfristige AI-Infrastruktur-Story intakt bleibt und der Halbleiterindex SOX den S&P 500 weiter übertreffen dürfte. Selbst das reduzierte Kursziel signalisiert aus Sicht des Berichts noch deutliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem damaligen Kursniveau.
Große Spanne bei Kurszielen
Die aktuelle Diskussion zeigt auch, wie weit die Meinungen am Markt auseinanderliegen. Bereits im Februar hatte Daiwa Securities AMD herabgestuft und ein Kursziel von 130 US‑Dollar ausgegeben. Begründung: Sorgen über das Tempo beim Hochfahren der MI325-GPU-Produktion im Vergleich zu Nvidia.
Damit spannt sich die Analysten-Range grob zwischen 130 US‑Dollar am unteren Ende und 300 US‑Dollar am oberen Ende. Diese Spanne spiegelt den Streit über die künftige Marktanteilsdynamik von AMD im Bereich der AI-Beschleuniger wider – vom vorsichtigen Szenario begrenzter Zugewinne bis hin zu einer aggressiveren Aufholjagd gegenüber Nvidia.
Strategiewechsel: Vom Chip zum System
Mit Helios rückt AMD stärker von der reinen Chip-Story (MI300/MI350) hin zu kompletten Systemlösungen. Für Betreiber von Rechenzentren ist das relevant, weil nicht nur die Rechenleistung zählt, sondern auch die Komplexität der Implementierung.
Komplette Racks, die weitgehend „plug and play“ funktionieren, adressieren genau diesen Engpass. Nvidia hat mit diesem Systemansatz die großen Cloud- und Hyperscaler-Kunden früh an sich gebunden. AMD versucht nun, mit einer ähnlichen Strategie verlorenen Boden aufzuholen und gleichzeitig seine eigene AI-Plattform tiefer in die Infrastruktur der Kunden zu verankern.
Marktlage und Bewertung
Die Aktie zeigt seit Wochen kräftige Schwankungen. Nach der jüngsten Korrektur liegt der Kurs mit 171,28 € klar unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 197,56 €, aber noch rund 140 % über dem 52‑Wochen-Tief von 71,41 €. Das unterstreicht: Der Titel bleibt hoch bewertet, trotz deutlicher Konsolidierung vom Hoch.
Im Hintergrund steht ein Bewertungsniveau mit sehr hohen Gewinnmultiplikatoren, das stark auf künftiges AI-Wachstum setzt. Jeder neue Datenpunkt zu Nachfrage, Produkt-Roadmap und Systemlösungen wie Helios wird daher genau abgewogen – positive Impulse wie die Einschätzung von Piper Sandler treffen auf vorsichtigere Stimmen wie die von Cantor und Daiwa.
Ausblick: Q4-Zahlen als Bewährungsprobe
Der nächste Härtetest folgt mit dem Q4‑Bericht Ende Januar 2026. Dann wird es erstmals konkreter um den Umsatzbeitrag von Helios und die Absatzdynamik bei den MI350- und anstehenden MI400‑Chips gehen. Entscheidend wird sein, ob AMD den Systemansatz in tatsächliches Umsatzwachstum im AI-Infrastrukturgeschäft übersetzen kann und damit eher in die Nähe des optimistischen Cantor-Szenarios rückt oder den vorsichtigeren Prognosen recht gibt.
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