Während andere Tech-Giganten sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, geht Amazon gleichzeitig auf zwei völlig unterschiedlichen Schachbrettern in die Offensive. Der E-Commerce-Titan festigt nicht nur seine Position im lukrativen lateinamerikanischen Markt, sondern bringt auch sein milliardenschweres Satelliten-Internetprojekt entscheidend voran. Doch können diese strategischen Manöver Amazon wirklich nach vorne bringen?

Machtpoker um Lateinamerikas Logistik

In einem klugen Schachzug hat Amazon die Beteiligung am kolumbianischen Lieferriesen Rappi gesichert. Die Investition von 25 Millionen US-Dollar ist erst der Anfang: Durch Wandelanleihen und Optionsrechte könnte sich Amazons Anteil auf bis zu 12 Prozent erhöhen – vorausgesetzt, Rappi erreicht bestimmte Leistungsziele.

Hinter der Transaktion verbirgt sich eine klare Strategie: Amazon will dem regionalen Dominator MercadoLibre Paroli bieten. Rappis flächendeckendes Logistiknetzwerk für "Turbo"-Lieferungen gibt Amazon genau das, was ihm in Lateinamerika fehlte – eine eigene Last-Mile-Infrastruktur. Die Partnerschaft baut auf bestehenden Verbindungen auf: Rappi nutzt bereits AWS, und Amazon Prime-Mitglieder in Mexiko profitieren von kostenlosem Versand über Rappi.

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Projekt Kuiper: Erster großer Coup gelungen

Während sich Amazon im E-Commerce behauptet, meldet das ambitionierte Satellitenprojekt Kuiper einen entscheidenden Erfolg. Mit JetBlue hat Amazon den ersten Fluglinien-Partner für seinen Weltraum-Internetdienst gewonnen. Ab 2027 will JetBlue ausgewählte Flugzeuge mit Kuiper-Technologie ausstatten, um den kostenlosen "Fly-Fi"-Service zu verbessern.

Dieser Deal ist mehr als nur eine Unterschrift: Er validiert die Technologie von Project Kuiper und eröffnet eine komplett neue Einnahmequelle abseits von Retail und Cloud Computing. Mit über 100 bereits gestarteten Satelliten und über 3.200 geplanten Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn tritt Amazon direkt gegen SpaceXs Starlink an.

Langfristige Strategie mit minimalem Risiko

Amazon verfolgt mit beiden Moves eine bewährte Strategie: Durch vergleichsweise kleine Initialinvestitionen mit hohem Upside-Potential testet das Unternehmen Partnerschaften mit minimalem Risiko. Die Rappi-Beteiligung folgt diesem Muster genau – Amazon sichert sich Einfluss ohne die volle Übernahme riskieren zu müssen.

Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen sind zwar begrenzt, doch beide Entwicklungen signalisieren Amazons langfristige Wachstumsambitionen. Während die Branche gespannt verfolgt, ob Amazon MercadoLibre in Lateinamerika wirklich gefährden kann, läuft bei Project Kuiper die Uhr: Bis Juli 2026 muss Amazon die Hälfte seiner geplanten Satellitenkonstellation im Orbit haben, um die FCC-Auflagen zu erfüllen.

Der Erfolg dieser Initiativen wird sich nicht an heutigen Kursbewegungen messen lassen, sondern daran, ob Amazon in den kommenden Jahren neue Märkte erobern und seine Dominanz ausbauen kann.

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