Massive Mängel bei Produktangaben auf der Amazon-Plattform sorgen für Wirbel. Eine Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) offenbart gravierende Defizite: Auf sämtlichen 30 geprüften Produktseiten fehlten wichtige Pflichtangaben. Kann sich der E-Commerce-Gigant das leisten?

Die Analyse vom März und April 2025 brachte erschreckende Ergebnisse ans Licht. Kontaktdaten verantwortlicher Händler sind oft nicht auffindbar, Sicherheitshinweise bleiben unvollständig. Bei Amazon und neun weiteren Marktplätzen wie eBay oder Temu fanden die Prüfer keine einzige Produktseite, die alle gesetzlichen Vorgaben erfüllte.

Rechtliche Risiken nehmen zu

Besonders brisant: Das Gesetz über digitale Dienste (DSA) verschärft seit Februar 2024 die Sorgfaltspflichten für Online-Plattformen. Händler- und Herstellerangaben müssen nachvollziehbar sein - doch genau hier hapert es massiv. "Verbraucher haben ein Recht auf sichere Produkte", mahnt VZBV-Vorständin Ramona Pop.

Die Mängel sind vielfältig: Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Händler fehlen, die Identität der Hersteller bleibt unklar. Teils ist nicht ersichtlich, ob derselbe Akteur sowohl Verkäufer als auch Produzent ist. Warnhinweise bleiben aus, obwohl sie gesetzlich vorgeschrieben wären.

Prime Day als Gradmesser

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Ausgerechnet vor dem großen Prime Day am 8. Juli gerät Amazon unter Druck. Das "größte Shopping-Event des Jahres" soll Millionen Kunden auf die Plattform locken - doch die Rechtsunsicherheit trübt das Bild. Die Verbraucherschützer warnen vor "unsicheren Produkten" und unklaren Haftungsfragen.

Die Amazon-Aktie reagiert bislang gelassen auf die Vorwürfe. Bei rund 220 US-Dollar notiert das Papier etwa auf Jahresstartniveau. Analysten sehen das durchschnittliche Kursziel bei 243 US-Dollar - elf Prozent über dem aktuellen Niveau.

Quartalszahlen rücken näher

Am 31. Juli stehen die Zahlen zum zweiten Quartal an. Ob die Compliance-Probleme bereits finanzielle Auswirkungen haben, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die rechtlichen Anforderungen werden nicht verschwinden - und könnten mittelfristig Kosten verursachen.

Während andere Plattformen wie Otto oder Media Markt Besserung geloben, hält sich Amazon mit konkreten Zusagen zurück. Ein riskantes Spiel in einem regulatorischen Umfeld, das immer schärfer wird.

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