Amazon geht in die Offensive: Der E-Commerce-Riese hat seinen Prime Day in diesem Jahr auf vier Tage verlängert – ein klares Signal an die Konkurrenz. Doch während der Markt die Ausweitung als Vertrauensbeweis in die Logistik wertet, lauern im Hintergrund größere Herausforderungen.

Machtpoker im E-Commerce eskaliert

Die Verlängerung des Prime Days auf 96 Stunden ist kein Zufall. Analysten sehen darin eine gezielte Machtdemonstration: Amazon zeigt, dass es trotz möglicher Zölle und Lieferkettenrisiken über genug Lagerbestände und logistische Kapazitäten verfügt, um massive Rabatte anzubieten. Adobe Analytics prognostiziert allein für US-Händler einen Umsatzanstieg von 28,4% auf 23,8 Milliarden Dollar während des Events.

Die Konkurrenz schläft nicht: Walmart und Target starten parallel eigene Promotionen. Doch Amazon setzt nicht nur auf Preise – das Unternehmen kombiniert sein riesiges Liefernetzwerk mit KI-gestützten Shopping-Assistenten, um das gesamte Einkaufserlebnis zu dominieren. Besonders tiefe Rabatte erwarten Kunden dieses Jahr bei Kleidung (24%) und Elektronik (22%).

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AWS: Der stille Riese im Hintergrund

Während alle auf den Retail-Bereich schauen, bleibt Amazons wahre Cash-Cow oft unbeachtet: Amazon Web Services (AWS). Das Cloud-Geschäft treibt weiterhin Profitabilität und Wachstum an. Erst kürzlich kündigte das Unternehmen eine 20-Milliarden-Dollar-Investition in Pennsylvania an, um Rechenzentren für KI und Cloud-Computing auszubauen.

Der Markt honoriert die Prime-Day-Strategie bisher – doch die wahren Tests stehen noch aus: Wird der verlängerte Event genug Impulse für die schwächelnde Aktie liefern? Und kann Amazon trotz zunehmendem Wettbewerb seine Vorherrschaft behaupten? Die Nutzung von "Buy Now, Pay Later"-Diensten, die voraussichtlich 8% der Online-Ausgaben ausmachen wird, gibt erste Hinweise auf die Konsumentenstimmung.

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