Amazon hat sich mit der US-Handelsbehörde FTC auf eine historische Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar geeinigt – eine der größten Strafen in der Geschichte der Behörde. Der Vorwurf: Der Tech-Riese soll Millionen von Kunden mit irreführenden Praktiken in teure Prime-Abonnements gelockt und die Kündigung absichtlich erschwert haben. Doch während die Summe auf den ersten Blick erschreckend wirkt, könnte die Einigung für Amazon paradoxerweise eine Erleichterung darstellen.

Manipulatives Design im Visier der Regulierer

Die FTC warf Amazon vor, durch "manipulative, coercive oder täuschende" Benutzeroberflächen Verbraucher in Prime-Abonnements zu drängen. Konkret kritisierten die Regulierer, dass der Checkout-Prozess oft nicht klar anzeigte, wenn Kunden gleichzeitig ein wiederkehrendes Abonnement abschlossen. Noch problematischer: Die anschließende Kündigung war bewusst kompliziert gestaltet.

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Die Einigung teilt sich in eine Geldstrafe von einer Milliarde Dollar und einen Rückerstattungsfonds von 1,5 Milliarden Dollar für geschädigte Verbraucher auf. Etwa 35 Millionen Prime-Mitglieder könnten Anspruch auf Zahlungen aus diesem Fonds haben.

Schwerer Schlag oder kalkulierbarer Verlust?

Für Amazon, das allein im zweiten Quartal 2025 über zwölf Milliarden Dollar mit Abonnement-Services erlöste, ist die Strafe zwar schmerzhaft, aber verkraftbar. Wichtiger noch: Die zehnjährige Vereinbarung beendet ein rechtliches Damoklesschwert, das seit über einem Jahr über dem Unternehmen hing.

Prime ist das Herzstück von Amazons E-Commerce-Imperium und treibt Kundentreue sowie höhere Einkaufswerte an. Ohne ein Schuldeingeständnis kann der Konzern nun seine Energie wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren – insbesondere auf das wachstumsstarke Cloud-Geschäft AWS und den boomenden Werbebereich.

Underperformer mit Potenzial?

Ausgerechnet Amazon war bislang der schwächste Titel unter den "Magnificent Seven" Tech-Aktien in diesem Jahr. Die Bewertung auf Basis des erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnisses liegt nahezu auf einem Dekadentief – was einige Analysten als attraktiven Einstiegspunkt werten. Mit den rechtlichen Unsicherheiten nun vom Tisch, dürfte der Fokus wieder auf die Geschäftszahlen rücken. Der nächste große Test kommt Ende Oktober mit den Quartalsergebnissen.

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