Amazon Aktie: Kollaborationsprojekte angekündigt
Amazon präsentiert starke Zahlen, kämpft aber zugleich mit strategischen Rückschlägen und internen Baustellen. Während AWS weiter als Wachstumsmotor läuft, bremsen strengere Regulierung in Europa und Integrationsprobleme im Konzern die Euphorie.
- Kurs zu Wochenbeginn: 232,14 US-Dollar
- Marktkapitalisierung: 2,49 Billionen US-Dollar
- KGV: 32,85
- Umsatzwachstum Q3 2025: +13,4 % auf 180,2 Mrd. US-Dollar
- AWS-Umsatzwachstum Q3 2025: +20 %
Trotz solider Quartalszahlen lasten mehrere operative Themen spürbar auf dem Ausblick.
Drohnenprojekt in Italien gestoppt
Ein deutliches Signal kommt aus dem Logistikbereich: Amazon hat seine Pläne für kommerzielle Drohnenlieferungen in Italien offiziell auf Eis gelegt. Die Entscheidung wurde am 28. Dezember bekannt gegeben.
Zwar habe man technische Fortschritte erzielt, das regulatorische Umfeld erlaube jedoch keine skalierbaren, kommerziellen Drohnenoperationen. Damit scheitert vorerst ein wichtiges Pilotprojekt für automatisierte Lieferungen in Südeuropa, das ursprünglich als Vorzeigeinitiative dienen sollte.
Für den Logistikausbau in der Region bedeutet dies einen klaren Rückschritt. Statt beschleunigter Automatisierung bleibt Amazon hier vorerst auf klassische Strukturen angewiesen.
Whole Foods: Integration hinkt hinterher
Parallel dazu legt ein interner Deloitte-Bericht aus dem Jahr 2025 erhebliche technische Defizite bei der Tochter Whole Foods offen. Acht Jahre nach der Übernahme sind die Systeme weiterhin zersplittert.
Deloitte kritisiert unter anderem:
- uneinheitliche Nutzung von Microsoft-365-Werkzeugen
- schwache Prozesse bei der Datenspeicherung
- komplexe Benutzerverwaltung, die Zusammenarbeit erschwert
Die Berater empfehlen einen 24-monatigen Migrationsplan auf Amazons Backend-Systeme, um Effizienzverluste zu reduzieren. Unternehmenssprecher Jamie Forrest bestätigte laufende Vereinheitlichungsprojekte, verwies aber zugleich auf die starke Marktposition mit mehr als 150 Millionen Kunden.
Wachstum, KI-Fokus und Stellenabbau
Trotz dieser operativen Themen bleibt der Konzern auf Wachstumskurs. Im dritten Quartal 2025 legte der Umsatz um 13,4 % auf 180,2 Milliarden US-Dollar zu. Besonders AWS steigerte die Erlöse um 20 %, getrieben von hoher Nachfrage nach KI-Workloads und Cloud-Diensten.
Der strategische Schwenk hin zu „AI-first“ hat allerdings personelle Konsequenzen. Im Jahr 2025 baute Amazon rund 14.000 Stellen ab, etwa 4 % der Angestellten im Bürobereich. Die Maßnahmen sind Teil einer konzernweiten Effizienzoffensive, die Ressourcen auf KI und automatisierte Systeme konzentrieren soll.
Zusätzlich verhandelt das Unternehmen derzeit über eine mögliche Investition von 10 Milliarden US-Dollar in OpenAI. Dieser Schritt würde die Verschiebung der Investitionsschwerpunkte hin zu künstlicher Intelligenz weiter unterstreichen.
Insiderverkäufe und Investoreninteresse
Beim Blick auf Insider und Großanleger ergibt sich ein gemischtes Bild. Institutionelle Investoren zeigen teils deutliches Kaufinteresse: So erhöhte Exchange Traded Concepts LLC ihre Position im dritten Quartal 2025 um 49 %.
Auf der anderen Seite nutzen Spitzenmanager die hohe Bewertung für Verkäufe:
- Jeff Bezos veräußerte in den vergangenen sechs Monaten 21,9 Millionen Aktien im Wert von rund 4,97 Milliarden US-Dollar.
- CEO Andy Jassy verkaufte jüngst 19.872 Aktien zu 216,94 US-Dollar je Stück.
- Douglas Herrington, CEO Worldwide Amazon Stores, trennte sich von 22.000 Aktien zu 250,03 US-Dollar.
Analysten bleiben mehrheitlich positiv: 96 % der Experten stufen die Aktie als Kauf ein, einzelne Kursziele – etwa von Loop Capital – reichen bis 360 US-Dollar. Die Spanne der letzten zwölf Monate liegt zwischen 161,38 und 258,60 US-Dollar.
Im Zusammenspiel deuten die starken Cloud-Zahlen, der Umbau in Richtung KI und die internen sowie regulatorischen Bremsfaktoren auf eine Phase hin, in der Amazon operativ wächst, gleichzeitig aber mehrere strukturelle Themen parallel lösen muss.
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