Amazon lieferte im zweiten Quartal starke Zahlen – und wurde trotzdem abgestraft. Der Tech-Gigant übertraf die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn, doch die schwache Prognose für das laufende Quartal und die horrenden Investitionen in künstliche Intelligenz ließen die Anleger flüchten. Steckt Amazon in einer Investitionsfalle oder bereitet es sich nur auf die nächste Wachstumsphase vor?

Enttäuschende Prognose trotz Rekordzahlen

Eigentlich hätte es ein Tag der Freude sein müssen: Der Konzern verbuchte einen Umsatzsprung von 13 Prozent auf 167,7 Milliarden US-Dollar und schoss mit einem bereinigten Gewinn von 1,68 US-Dollar pro Aktie deutlich über die Erwartungen der Analysten. Das operative Ergebnis kletterte auf 19,2 Milliarden Dollar. Doch die Freude währte nur kurz.

Der Markt straft Amazon für seine vorsichtige Prognose: Für das dritte Quartal erwartet das Management einen operativen Gewinn zwischen 15,5 und 20,5 Milliarden Dollar – deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Die Unsicherheit über die kurz- bis mittelfristige Profitabilität treibt Anleger in die Flucht.

AWS unter Druck: Das Cloud-Rennen wird enger

Während Amazon noch vor wenigen Jahren im Cloud-Geschäft uneinholbar schien, holen die Konkurrenten rasant auf. Das Wachstum von AWS verlangsamte sich auf 17,5 Prozent – deutlich weniger als Microsoft Azure (39 Prozent) und Google Cloud (32 Prozent). Diese Zahlen lassen Investoren aufhorchen: Verliert Amazon seine Vorreiterrolle im lukrativen Cloud-Markt?

CEO Andy Jassy versucht zu beruhigen und betont die "signifikante Führungsposition" von AWS. Doch die Zweifel bleiben: Können die milliardenschweren KI-Investitionen die Wachstumslücke schließen?

Die 100-Milliarden-Dollar-Frage: Wann zahlen sich die KI-Investitionen aus?

Amazon steckt bis zu 100 Milliarden Dollar in künstliche Intelligenz – Rekordsummen selbst für Tech-Giganten. Datencenter-Ausbau, Software-Entwicklung und KI-Infrastruktur schlucken Unsummen. Die entscheidende Frage, die Anleger umtreibt: Wann sehen wir einen Return on Investment?

Jassy betont zwar die Fortschritte in allen Bereichen, doch konkrete Erfolgsnachrichten bleiben aus. In einer Phase, in der der Markt geduldigere Investoren bestraft, wird Amazons KI-Strategie zum Zündstoff für die Aktie.

Werbegeschäft glänzt – aber reicht das?

Ein heller Punkt im Portfolio: Das Werbegeschäft wächst ungebremst mit 23 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar. Als drittgrößte Werbeplattom hinter Meta und Alphabet entwickelt sich dieser Bereich zum wichtigen Profit-Treiber. Doch selbst diese outperforme Zahlen konnten die enttäuschte Stimmung nicht aufhellen.

Organisatorisches Erdbeben: Jassy schüttelt Amazon durch

Neben den finanziellen Kennzahlen vollzieht CEO Jassy tiefgreifende strukturelle Veränderungen: 15 Prozent weniger Manager, Rückkehr zur Fünf-Tage-Büropflicht, KI-gestreamte Prozesse und flachere Hierarchien. Das Ziel: Schnellere Entscheidungen und mehr Effizienz für das KI-Zeitalter.

Die Amazon-Aktie zeigt sich anfällig: Nach dem Kursrutsch von über acht Prozent im Extended Trading kämpft die Aktie damit, sich zu erholen. Die nächsten Quartalszahlen im Oktober werden entscheidend sein – dann will der Markt endlich sehen, ob sich die Milliarden-Investitionen in KI auszahlen.

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