Amazon holt am Donnerstag zum strategischen Doppelschlag im KI-Wettrennen aus. Neben einem umfassenden Umbau der Führungsetage sorgen Berichte über einen gigantischen Deal mit OpenAI für Aufsehen. CEO Andy Jassy setzt alles auf eine Karte: Die enge Verzahnung von Software und eigener Hardware, um die Dominanz von Nvidia zu brechen.

Strategische Neuausrichtung

Auslöser für die Aufmerksamkeit ist eine grundlegende Umstrukturierung der Abteilung für Künstliche Intelligenz. Wie das Unternehmen bestätigte, wird Rohit Prasad, bisheriger Chef für Artificial General Intelligence (AGI), den Konzern verlassen.

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An seine Stelle tritt mit Peter DeSantis ein Veteran, der seit 27 Jahren im Unternehmen ist. DeSantis soll die Entwicklung von KI-Modellen mit der hauseigenen Chip-Sparte – speziell den „Graviton“- und „Trainium“-Chips – sowie dem Quantencomputing zusammenführen. Diese Bündelung unter einer Führungskraft zielt darauf ab, die Infrastruktur zu straffen und Kunden kostengünstige Alternativen zu den teuren Nvidia-Instanzen zu bieten.

Milliarden-Wette auf eigene Chips

Parallel zum internen Umbau verdichten sich die Hinweise auf eine vertiefte Partnerschaft mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Marktquellen zufolge befindet sich Amazon in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Investition von mehr als 10 Milliarden US-Dollar.

Der entscheidende Aspekt dieses potenziellen Deals ist nicht nur das Kapital, sondern die technologische Komponente: OpenAI soll im Gegenzug Amazons proprietäre Trainium-KI-Chips nutzen. Analysten werten diesen Schritt als direkten Angriff auf die Hardware-Dominanz von Nvidia. Sollte ein Branchenprimus wie OpenAI auf Amazon-Chips setzen, käme dies einem massiven Gütesiegel für die eigene Silizium-Strategie gleich.

Analysten und Charttechnik

Die Bank of America bestätigte ihre Kaufempfehlung und sieht in der Stärkung der KI- und Cloud-Führerschaft einen klaren Kurstreiber. Auch die fundamentalen Daten stützen diese Sicht: Im dritten Quartal übertraf Amazon mit einem Gewinn je Aktie von 1,95 US-Dollar die Erwartungen deutlich.

Der Blick auf den Chart zeigt jedoch, dass die Aktie Arbeit vor sich hat. Aktuell notiert das Papier bei 191,94 Euro und verzeichnet damit seit Jahresanfang ein Minus von 10,56 Prozent.

Technisch befindet sich der Kurs in einer Entscheidungszone:
* Der Kurs kämpft um den 200-Tage-Durchschnitt bei 188,63 Euro, der aktuell als Unterstützung dient (Abstand: 1,75%).
* Nach oben deckelt der 50-Tage-Durchschnitt bei 199,53 Euro das Potenzial.

Anleger warten nun auf die offizielle Bestätigung der OpenAI-Investition in den kommenden Tagen. Gelingt die Verteidigung der 200-Tage-Linie bei rund 188 Euro, könnte dies die Basis für eine Stabilisierung bilden. Ein Rutsch unter diese Marke würde das charttechnische Bild hingegen deutlich eintrüben.

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