Amazon – der Name steht für Dominanz im Online-Handel und in der Cloud. Doch hinter der Fassade des Tech-Giganten zeigen sich Risse: Eine Sammelklage sorgt für Unruhe, während gleichzeitig das Werbegeschäft auf Prime Video überraschend stark wächst. Was überwiegt derzeit bei Amazon – die Chancen oder die Risiken?

Juristischer Gegenwind: Sammelklage trübt die Stimmung

Eine Sammelklage in den USA wirft Amazon vor, Kunden bei Rückerstattungen für retournierte Artikel systematisch getäuscht zu haben. Konkret lautet der Vorwurf, dass bereits gewährte Gutschriften nachträglich wieder storniert worden seien. Amazon bestreitet die Anschuldigungen und verweist auf seine internen Systeme zur Überwachung von Retouren und die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien. Abweichungen seien selten und würden korrigiert. Dennoch sorgt diese juristische Auseinandersetzung für eine spürbare Unsicherheit rund um den E-Commerce-Riesen.

Streaming als Werbemaschine: Prime Video boomt

Ein Lichtblick ist hingegen die Entwicklung im Streaming-Segment. Amazons werbefinanzierte Version von Prime Video erreicht mittlerweile über 130 Millionen US-Kunden monatlich – ein Zuwachs von 15 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen sieht sich hier einzigartig positioniert, um Inhalte und Konsumenten effektiv zu verbinden. Besonders interessant: Durchschnittlich 88% der US-Prime-Video-Zuschauer kaufen auch regelmäßig auf Amazon ein. Hier schlummert also erhebliches Potenzial für weiteres Wachstum der wichtigen Werbeeinnahmen.

AWS: Milliardengewinne mit ersten Kratzern?

Die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) bleibt der mit Abstand wichtigste Gewinnbringer des Konzerns. Im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz hier um beeindruckende 17% im Vergleich zum Vorjahr auf 29,3 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn erreichte im selben Zeitraum sogar 11,5 Milliarden US-Dollar. Doch trotz dieser beeindruckenden Zahlen nimmt der Wettbewerbsdruck im Cloud-Geschäft spürbar zu. So gibt es Berichte, dass einzelne Unternehmen wie beispielsweise 37signals AWS den Rücken kehren und aus Kostengründen auf eigene Server-Lösungen setzen. Ein Trend, den Amazon genau im Auge behalten muss.

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Ausblick: Gemischte Signale und strategische Wetten

Im traditionellen E-Commerce-Geschäft deuten aktuelle Prognosen für Nordamerika auf eine mögliche Verlangsamung des Wachstums im ersten Quartal 2025 hin. Zusätzliche Sorgen bereiten potenzielle US-Zölle auf chinesische Importgüter, die einen Teil der Produktverkäufe bei Amazon empfindlich treffen könnten. Demgegenüber standen im ersten Quartal jedoch starke Werbeeinnahmen von insgesamt 13,9 Milliarden US-Dollar.

Strategisch setzt Amazon verstärkt auf Zukunftsprojekte:

  • Berichten zufolge ist der Konzern mit Taiwans National Science and Technology Council (NSTC) bezüglich des Satellitenprojekts Kuiper im Gespräch. Diese Kooperation könnte Taiwans Kommunikationsnetzwerk im erdnahen Orbit maßgeblich stärken.
  • Massive Investitionen in Künstliche Intelligenz und die eigene Cloud-Infrastruktur bleiben entscheidend für die künftige Performance.

Obwohl die Ergebnisse des ersten Quartals 2025 die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn pro Aktie übertrafen, dämpfte der Ausblick für das zweite Quartal, gepaart mit dem erwähnten Wettbewerbsdruck im Cloud-Sektor und allgemeinen makroökonomischen Faktoren, die Anlegerstimmung merklich. Die Aktie selbst bewegt sich in diesem Spannungsfeld und notiert aktuell spürbar unter ihrem 52-Wochen-Hoch, wobei sie mit dem wichtigen 200-Tage-Durchschnitt ringt.

Für Amazon wird entscheidend sein, ob es gelingt, das Wachstum in den Kernbereichen AWS und E-Commerce trotz der genannten Herausforderungen robust zu halten und gleichzeitig die Kosten sowie externen Druckfaktoren effektiv zu managen. Die kommenden Quartale dürften zeigen, wohin die Reise für den Tech-Giganten tatsächlich geht.

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