Andy Jassy erklärt der internen Bürokratie den Krieg – und zeigt erste Erfolge. Der Amazon-CEO hat bei der jährlichen Händlerkonferenz verraten, dass seine "Bürokratie-Mailbox" bereits 1.500 Mitarbeiterbeschwerden bearbeitet und 455 interne Prozesse verändert hat. Dahinter steckt ein radikaler Plan: Amazon soll trotz seiner gewaltigen Größe agil bleiben wie ein Startup.

Management-Umbau zeigt Wirkung

Die Initiative, die Jassy 2024 gestartet hat, ermöglicht es Mitarbeitern, ineffiziente Prozesse und unnötige Regeln direkt an die Führungsspitze zu melden. Fast 500 Prozessverbesserungen sind bereits umgesetzt – ein bemerkenswerter Erfolg für ein Unternehmen mit 1,5 Millionen Beschäftigten.

Doch die Mailbox ist nur ein Teil der Strategie. Amazon hat seine Management-Struktur deutlich verschlankt, ohne Entlassungen vorzunehmen. Stattdessen erhöhte der Konzern die Anzahl der direkten Unterstellten pro Manager von mindestens sechs auf acht, stellte vorübergehend keine neuen Manager ein und stufte in einigen Fällen Führungskräfte auf nicht-leitende Positionen herab.

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Breiter strategischer Kontext

Der Bürokratie-Abbau findet nicht im luftleeren Raum statt. Seit Jassy 2021 die CEO-Rolle übernahm, hat Amazon bereits 27.000 Corporate-Jobs gestrichen. Seit Januar 2025 gilt zudem eine strikte Fünf-Tage-Büropflicht – trotz anfänglicher Widerstände und praktischer Herausforderungen wie Schreibtischmangel.

Gleichzeitig treibt Amazon sein Wachstum in anderen Bereichen voran:
- Die Übernahme des indischen Fintech-Unternehmens Axio erweitert die direkten Kreditvergabemöglichkeiten
- AWS präsentierte auf seinem LA-Gipfel jüngste Fortschritte in KI und Cloud Computing
- Eine neue Werbepartnerschaft mit Netflix erschließt den lukrativen Connected-TV-Markt

Solide Zahlen trotz Herausforderungen

Die organisatorischen Veränderungen erfolgen vor dem Hintergrund einer soliden finanziellen Performance. Im Q2 2025 stiegen die Nettoumsätze um 13% auf 167,7 Milliarden Dollar, während der AWS-Bereich ein Wachstum von 17,5% verzeichnete. Das operative Ergebnis von 19,2 Milliarden Dollar übertraf die Erwartungen der Analysten.

Die Aktie zeigt sich mit einem Plus von rund 6,3% seit Jahresbeginn zwar stabil, liegt damit aber hinter einigen Technologie-Rivalen zurück. Die Wall Street bleibt dennoch optimistisch: 94% der 70 Analysten bewerten die Aktie mit "Kaufen" und sehen ein Kursziel von durchschnittlich 263,20 Dollar.

Agilität als Wettbewerbsvorteil

Jassys Kampf gegen die Bürokratie zeigt, wie etablierte Tech-Giganten versuchen, ihre Wendigkeit zu bewahren. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Amazons Ansatz Modellcharakter für andere Großkonzerne haben könnte.

Die wahren Auswirkungen werden sich jedoch erst in den kommenden Quartalszahlen zeigen. Wenn es Jassy gelingt, durch weniger Bürokratie tatsächlich schneller zu innovieren und effizienter zu operieren, könnte dies Amazons Wettbewerbsposition in Cloud Computing, E-Commerce und KI nachhaltig stärken.

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