Amazon hat kurz vor Jahresende eine grundlegende Neuorganisation seiner KI-Sparte verkündet. CEO Andy Jassy legt alle strategischen Zukunftstechnologien – künstliche Intelligenz, Chip-Entwicklung und Quantencomputing – in die Hände eines einzigen Managers. Die Botschaft ist klar: Im Rennen um KI-Dominanz will der Konzern schneller und schlagkräftiger werden.

DeSantis übernimmt – Prasad verlässt Amazon

Am 17. Dezember gab Jassy bekannt, dass Peter DeSantis die neu geschaffene Einheit leiten wird. Der 27-jährige Amazon-Veteran bringt die wichtigsten Technologiebereiche unter einem Dach zusammen: die fortschrittlichsten KI-Modelle des Konzerns (darunter Nova und das AGI-Team), die Entwicklung eigener Prozessoren (Graviton, Trainium, Nitro) sowie die Quantencomputing-Forschung. DeSantis berichtet künftig direkt an Jassy – ein Signal für die strategische Priorität dieser Konsolidierung.

Die Kehrseite: Rohit Prasad, der das AGI-Team aufbaute und die Entwicklung von Amazon Nova verantwortete, verlässt das Unternehmen zum Jahresende. Prasad kam 2013 zu Amazon und prägte die Alexa-Entwicklung entscheidend mit. Sein Weggang bedeutet den Verlust institutionellen Wissens, doch Jassy betonte die starke Mannschaft und Technologiebasis, die Prasad hinterlasse. Die Leitung der Frontier-Modell-Forschung übernimmt Pieter Abbeel, ein renommierter KI-Forscher mit Schwerpunkt auf generativer KI und Reinforcement Learning.

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Analysten sehen AWS-Beschleunigung voraus

Die Umstrukturierung fällt zeitlich mit aufgehellten Analystenstimmen zusammen. BMO Capital Markets hob am 16. Dezember das Kursziel von 300 auf 304 US-Dollar an und bestätigte die "Outperform"-Einstufung. Die Begründung: BMO erwartet für das erste Quartal 2026 eine Beschleunigung des AWS-Umsatzwachstums auf 24 Prozent. Gespräche mit ehemaligen AWS-Mitarbeitern hätten auf "deutlich zunehmende Cloud-Verpflichtungen" der Kunden hingedeutet. Zudem sehen die Analysten Amazons 8-Milliarden-Investment in Anthropic als Wettbewerbsvorteil – die Verfügbarkeit von Claude AI auf AWS stärke die Plattform.

Der Analystenkonsens aus 46 Einschätzungen liegt bei "Strong Buy" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 284,70 US-Dollar. Das entspräche einem Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent.

AWS bleibt der Gewinn-Motor

Amazon Web Services lieferte im dritten Quartal 2025 das schnellste Wachstum seit 2022: Die Umsätze stiegen um 20,2 Prozent auf 33 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis von 11,4 Milliarden US-Dollar machte den Großteil der Konzernprofitabilität aus. Auf der re:Invent-Konferenz im Dezember präsentierte Amazon neue Produkte wie den Graviton5-Prozessor, Trainium3-Server für KI-Training und erweiterte Tools für KI-Agenten. Für 2025 sind Investitionen von 125 Milliarden US-Dollar geplant – ein Betrag, der 2026 laut Management weiter steigen soll.

Die nächsten Quartalszahlen (Q4 2025) veröffentlicht Amazon am 5. Februar 2026. Analysten erwarten Umsätze von 211 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn je Aktie von 1,94 US-Dollar.

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