Amazon hat seine Anleger mit den Zahlen zum zweiten Quartal überrascht – aber nicht im positiven Sinne. Während der E-Commerce-Gigant insgesamt starke Umsätze lieferte und die Analysten-Erwartungen übertraf, sorgt ausgerechnet die Cash-Cow des Konzerns für Kopfzerbrechen: Amazon Web Services (AWS). Kann der Cloud-König seinen Thron gegen die angreifende Konkurrenz verteidigen?

AWS verliert an Boden

Das Problem liegt auf der Hand: AWS wächst zu langsam. Mit einem Plus von 17,5 Prozent auf 30,9 Milliarden Dollar blieb die Cloud-Sparte deutlich hinter den Erwartungen zurück. Besonders schmerzhaft wird diese Entwicklung im direkten Vergleich mit der Konkurrenz. Microsoft Azure legte um 39 Prozent zu, Google Cloud um 32 Prozent – beide lassen Amazon damit weit hinter sich.

Analysten von Jefferies bezeichneten das AWS-Wachstum als "enttäuschend" angesichts der Dynamik der Hauptkonkurrenten. Die zentrale Frage: Kann Amazon vom KI-Boom überhaupt noch profitieren oder übernehmen andere die Führung?

Margen unter Druck

Noch beunruhigender ist die Entwicklung der Gewinnmargen bei AWS. Diese sanken auf 32,9 Prozent – nach 39,5 Prozent im ersten Quartal und 35,5 Prozent im Vorjahreszeitraum. Es ist der niedrigste Wert seit dem vierten Quartal 2023.

Der Grund: Amazon investiert massiv in KI-Infrastruktur, was zu höheren Abschreibungskosten führt und die kurzfristige Profitabilität belastet.

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Gesamtergebnis glänzt trotzdem

Abseits der Cloud-Probleme zeigte Amazon durchaus Stärke. Der Gesamtumsatz stieg um 13 Prozent auf 167,7 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 162,1 Milliarden Dollar deutlich. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie überraschte mit 1,68 Dollar positiv – erwartet waren nur 1,33 Dollar.

Für das dritte Quartal prognostiziert Amazon einen Umsatz zwischen 174 und 179,5 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis soll zwischen 15,5 und 20,5 Milliarden Dollar liegen.

Einige Analysten sehen in der aktuellen Kursschwäche eine Kaufgelegenheit. J.P. Morgan bestätigte seine Kaufempfehlung und erhöhte sogar das Kursziel. RBC Capital sprach von einem "gemischten Ergebnis" – starkes Einzelhandelsgeschäft, aber Enttäuschung bei AWS.

Sparmaßnahmen im Audio-Bereich

Parallel zu den Quartalszahlen kündigte Amazon Umstrukturierungen an: Das Wondery-Podcast-Studio wird geschlossen, rund 110 Jobs in der Audio-Sparte fallen weg.

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