Amazon positioniert sich für die nächste Wachstumsphase – mit einem massiven Investitionsprogramm. Rund 125 Milliarden Dollar will der Konzern 2025 in Rechenzentren, KI-Infrastruktur und eigene Chips stecken. Analysten reagieren euphorisch: Guggenheim sieht die Aktie bei 300 Dollar, Evercore sogar bei 335 Dollar. Doch der Preis ist hoch – der freie Cashflow leidet.

Analysten sehen Aufwärtspotenzial

Am Dienstag schloss die Amazon-Aktie bei 227,92 Dollar, ein Plus von 0,45 Prozent. Einen Tag später sorgte Guggenheim mit einer frischen Kaufempfehlung für Aufsehen. Analyst Steven Forbes setzt das Kursziel auf 300 Dollar – über 30 Prozent Luft nach oben. Auch Roth MKM (270 Dollar, "Buy") und Evercore (335 Dollar, "Outperform") sehen deutliches Potenzial.

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Der Grund für die Zuversicht: Amazon setzt nicht nur auf Software, sondern besitzt die physische Basis der KI-Revolution. Das Unternehmen baut eigene Chips, betreibt massive Rechenzentren und kontrolliert die Logistik dahinter. Der neue "Trainium 3"-Chip soll die Kosten für KI-Modelltraining um bis zu 50 Prozent senken. Für Partner Anthropic hat Amazon bereits "Project Rainier" gestartet – ein Cluster aus 500.000 Trainium-2-Chips.

AWS, die Cloud-Sparte, wächst wieder stärker. Im dritten Quartal legte der Umsatz um über 20 Prozent auf rund 33 Milliarden Dollar zu. Der Auftragsbestand für zukünftige Projekte beträgt inzwischen 200 Milliarden Dollar.

Nicht alle teilen den Optimismus. Desjardins aktualisierte sein Kursziel am Dienstag auf 218 Dollar – leicht unter dem aktuellen Niveau. Die Bewertung erscheint der Bank ambitioniert.

Cashflow unter Druck

Die aggressive Investitionsstrategie hat ihren Preis. Der freie Cashflow der letzten zwölf Monate sank auf etwa 14,8 Milliarden Dollar, während der operative Cashflow bei rund 130,7 Milliarden Dollar liegt. Amazon opfert kurzfristige Liquidität für langfristige Marktanteile – ein bekanntes Muster aus der Vergangenheit.

Die Finanzkennzahlen aus dem dritten Quartal zeigen dennoch Stärke: Der Gewinn je Aktie erreichte 1,95 Dollar und übertraf die Erwartungen von 1,57 Dollar deutlich. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 180,2 Milliarden Dollar. Werbeeinnahmen steuerten 17,7 Milliarden Dollar bei – ein Hinweis auf die erfolgreiche Diversifizierung.

Anders als in früheren Phasen hoher Investitionen bestraft der Markt Amazon diesmal nicht. Im Gegenteil: Anleger scheinen bereit, den gesunkenen Cashflow zu akzeptieren, solange AWS seinen Vorsprung gegenüber Microsoft Azure und Google Cloud verteidigt.

Widerstand bei 230 Dollar im Fokus

Die Aktie bewegt sich aktuell in einer 52-Wochen-Spanne zwischen 161,38 Dollar und 258,60 Dollar. Der nächste Widerstand liegt bei 230 Dollar. Ein Durchbruch könnte den Weg Richtung 250 Dollar öffnen und die neuen Analystenziele in Reichweite bringen.

Von 55 Analysten empfiehlt die große Mehrheit die Aktie zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt zwischen 284 und 295 Dollar. Für das vierte Quartal erwarten Experten einen Gewinn je Aktie von etwa 1,97 Dollar. Die Zahlen werden Ende Januar 2026 erwartet.

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