Alphabet Aktie: Energie-Deal treibt KI-Pläne
Alphabet setzt seine KI-Strategie mit einem ungewöhnlichen Schritt fort: Statt nur in Rechenzentren und Chips zu investieren, kauft der Konzern nun direkt einen Entwickler von sauberer Energie. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der Konzern damit ein zentrales Wachstumshemmnis für seine KI-Rechenzentren aus dem Weg räumt – der gesicherte Zugang zu Strom.
Strategische Übernahme für KI-Strombedarf
Auslöser der jüngsten Kursreaktion ist die angekündigte Übernahme von Intersect Power, einem Entwickler von Clean-Energy-Projekten und Rechenzentrumsinfrastruktur. Alphabet zahlt dafür rund 4,75 Milliarden US‑Dollar in bar und übernimmt zusätzlich Schulden.
Hintergrund ist der rapide steigende Energiebedarf der KI-Rechenzentren. Investoren haben das Thema am Dienstag klar in den Fokus genommen: Der Deal soll garantierte Stromkapazitäten für Alphabets expandierende AI-Infrastruktur sichern – ein Faktor, der zunehmend als Engpass für weiteres Wachstum gesehen wird.
Die Transaktion umfasst eine Projektpipeline, die künftig Strom in Gigawatt-Größenordnung liefern soll. Intersect Power soll zwar unter eigener Marke weitergeführt werden, bestimmte Assets in Kalifornien und Texas bleiben jedoch außen vor. Der Zukauf baut auf einer bereits bestehenden Beteiligung auf und soll in der ersten Hälfte 2026 abgeschlossen werden. Damit verschafft sich Alphabet frühzeitig Zugang zu langfristig planbaren Energieressourcen für die stromintensive KI-Hardware.
Kursentwicklung und Analystenreaktionen
An der Börse kommt der Schritt gut an. In der Sitzung am Dienstag legte die Alphabet-Aktie im deutschen Handel weiter zu und schloss bei 266,70 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von gut 40 Prozent, die Aktie notiert nur wenige Prozent unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch – ein Hinweis auf anhaltenden Rückenwind.
Auch die Analysten unterstützen diese Einschätzung. Morgan Stanley erhöhte das Kursziel auf 330 US‑Dollar, Evercore sieht Potenzial bis 325 US‑Dollar. In den Begründungen steht ein Punkt im Vordergrund: Der Zugriff auf Energieprojekte nimmt einen wesentlichen Flaschenhals für die KI-Expansion von Google Cloud aus dem System und rechtfertigt aus Sicht vieler Häuser die hohe Bewertung.
Wichtige Punkte im Überblick
- Übernahme von Intersect Power für 4,75 Mrd. US‑Dollar in bar plus Schulden
- Sicherung von Stromkapazitäten in Gigawatt-Größe für KI-Rechenzentren
- Abschluss der Transaktion voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026
- Kursziele u. a. von Morgan Stanley (330 US‑Dollar) und Evercore (325 US‑Dollar) angehoben
KI-Produkte stützen Stimmung zusätzlich
Neben dem Energie-Deal sorgt auch das Produktportfolio für positive Impulse. Bereits in der Vorwoche, am 17. Dezember, hat Alphabet das neue Modell „Gemini 3 Flash“ eingeführt. Der Fokus liegt auf Geschwindigkeit und Kosteneffizienz, vor allem für Anwendungen mit hohem Anfragevolumen.
Das Modell ist deutlich günstiger bepreist als frühere Pro-Varianten – laut Unternehmen etwa viermal billiger – und soll dennoch konkurrenzfähige Leistungswerte liefern. Diese aggressive Preisstrategie zielt klar auf Entwickler ab: Je mehr Drittanbieter ihre Anwendungen auf Googles KI-Architektur aufbauen, desto stärker verankert sich das Ökosystem im Markt.
Der erfolgreiche Start von Gemini 3 Flash wird aktuell als Signal gewertet, dass Alphabet seine massiven KI-Investitionen nicht nur technologisch, sondern auch wirtschaftlich in den Griff bekommt – also Umsätze steigern kann, ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen.
Rechtsrisiken bleiben, dominieren aber nicht
Ganz ohne Gegenwind läuft es nicht. Die Tochter Waymo befindet sich in einem Rechtsstreit mit der Stadt Santa Monica. Hintergrund ist ein Stadtbeschluss, der nächtliches Laden der autonom fahrenden Fahrzeuge an Waymo-Standorten untersagt. Dagegen hat Waymo am 17. Dezember Klage eingereicht.
Parallel sieht sich Alphabet mit weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen konfrontiert, etwa urheberrechtlichen Klagen von Autoren, darunter John Carreyrou. Diese Verfahren erzeugen zwar zusätzlichen Druck im Hintergrund, schlagen sich derzeit aber nicht maßgeblich in der Bewertung nieder.
Die Marktteilnehmer gewichten aktuell die groß angelegte Infrastruktur-Offensive und die solide Finanzbasis deutlich stärker als die laufenden Rechtskonflikte. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung bleibt daher vor allem, wie reibungslos die Integration der Intersect-Power-Projekte gelingt und ob Alphabet damit den Ausbau seiner KI-Rechenzentren wie geplant beschleunigen kann.
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