Almonty Aktie: Scheingewinn enttäuscht!

Die kanadische Almonty Industries sorgte gestern für gemischte Reaktionen an den Märkten. Zwar meldete das Unternehmen einen satten Gewinn von 33,2 Millionen Dollar im dritten Quartal – doch dahinter verbirgt sich hauptsächlich ein Buchhaltungstrick. Gleichzeitig kündigte Almonty ein millionenschweres Bohrprogramm in Portugal an.

Ein Gewinn, der keiner ist

Die auf den ersten Blick beeindruckende Kehrtwende von einem Verlust von 5,3 Millionen Dollar im Vorjahresquartal zu einem Gewinn von 33,2 Millionen Dollar entpuppte sich als Luftnummer. Der Löwenanteil des Gewinns – 34,5 Millionen Dollar – stammt aus einer einmaligen, bargeldlosen Neubewertung von Optionsscheinen nach einer Aktionärsabstimmung.

Das operative Geschäft blieb dagegen schwach. Zwar stieg der Umsatz um 28 Prozent auf 8,7 Millionen Dollar, doch das bereinigte EBITDA rutschte tiefer ins Minus: von minus 0,6 Millionen auf minus 2,2 Millionen Dollar. Investoren ließen sich nicht täuschen – die Aktie gab im vorbörslichen Handel nach.

Portugal-Offensive für 2,5 Millionen Euro

Parallel dazu startete Almonty eine Großoffensive in Europa. Das Unternehmen plant ein 12-monatiges Bohrprogramm in seiner portugiesischen Panasqueira-Mine mit einem Umfang von 14.000 Metern und Kosten von 2,5 Millionen Euro. Ziel ist die Erschließung einer neuen Produktionsebene – Level 4 – um die Jahresförderung zu steigern und die Lebensdauer der historischen Mine zu verlängern.

Alles hängt an Südkorea

Der Schlüssel für Almonty liegt jedoch in Südkorea. Die dortige Sangdong-Wolfram-Mine ist "im Wesentlichen fertiggestellt" und steht vor dem Übergang in die kommerzielle Produktion. CEO Lewis Black bezeichnete das dritte Quartal als "entscheidenden Wendepunkt" vom Entwickler zum Produzenten.

Erst wenn Sangdong läuft und konstante Erträge liefert, wird sich zeigen, ob Almonty seine ambitionierten Pläne als westlicher Wolfram-Lieferant jenseits von China umsetzen kann. Die portugiesische Expansion ist dabei nur ein Baustein der Strategie.