Der Münchener Versicherungsriese legt eine spektakuläre Kehrtwende hin: Statt der ursprünglich angepeilten 16 Milliarden Euro Betriebsgewinn für 2025 rechnet Allianz nun mit mindestens 17 Milliarden – möglicherweise sogar 17,5 Milliarden Euro. Die am Donnerstag vorgelegten Q3-Zahlen übertrafen die Erwartungen deutlich und lösten an den Märkten Begeisterung aus. Doch was steckt hinter diesem Überraschungscoup? Und kann der Konzern die hochgesteckten Ziele tatsächlich erreichen?

Rekordquartal treibt Prognose-Anhebung

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im dritten Quartal 2025 schnellte der Betriebsgewinn um 12,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro nach oben. Das Kernnettoergebnis für Aktionäre legte um 12,7 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu – und lag damit spürbar über der Analystenschätzung von 2,676 Milliarden Euro.

Für die ersten neun Monate meldet Allianz sogar einen Rekord-Betriebsgewinn von 13,1 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 11,8 Milliarden Euro. Diese Performance gibt CEO Oliver Bäte Rückenwind: "Wir haben Rekordergebnisse erzielt, unterstützt von diversifiziertem Wachstum und exzellenter Profitabilität."

Die Eckdaten im Überblick:

  • Betriebsgewinn Q3 2025: 4,4 Milliarden Euro (+12,6%)
  • Kernnettoergebnis Q3: 2,9 Milliarden Euro (+12,7%)
  • Geschäftsvolumen Q3: 42,8 Milliarden Euro
  • Internes Wachstum: 5,2 Prozent (bereinigt)
  • Betriebsgewinn 9M 2025: 13,1 Milliarden Euro (Rekord)

Schaden-Versicherung brilliert – Naturkatastrophen bleiben aus

Der Haupttreiber des Höhenflugs? Die Schaden-/Unfallversicherung. Hier profitiert Allianz von einer ausgezeichneten Schadenentwicklung und – entscheidend – niedrigen Schäden durch Naturkatastrophen. Während andere Versicherer in den vergangenen Jahren unter teuren Unwetterereignissen ächzten, blieb Allianz im dritten Quartal weitgehend verschont.

Das Asset Management steuerte ebenfalls solide Ergebnisse bei: Der operative Gewinn kletterte um 5,9 Prozent auf 828 Millionen Euro. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf beeindruckende 60,3 Prozent. Besonders bemerkenswert: Das verwaltete Drittvermögen erreichte zum 30. September 2025 satte 1,928 Billionen Euro. Die Töchter PIMCO und Allianz Global Investors zogen in den ersten neun Monaten Nettozuflüsse von 94 Milliarden Euro an.

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Warum die Prognose-Anhebung jetzt?

CFO Claire-Marie Coste-Lepoutre formuliert es nüchtern: "Basierend auf unserer starken Performance und unserem Vertrauen in unsere Lieferfähigkeit erwarten wir nun einen Jahresbetriebsgewinn von mindestens 17 Milliarden Euro." Die Anhebung erfolgt zu einem bemerkenswert späten Zeitpunkt im Jahr – ein Zeichen dafür, dass das Management erst jetzt die nötige Sicherheit sieht, um die Messlatte höher zu legen.

Die ursprüngliche Zielspanne von 16 Milliarden Euro (plus/minus 1 Milliarde Euro) wird damit deutlich übertroffen. Marktbeobachter werten dies als starkes Signal für die nachhaltige Ertragskraft des Konzerns. Die diversifizierte Geschäftsstruktur – von Schaden-/Unfall- über Lebens-/Krankenversicherung bis hin zum Asset Management – erweist sich in diesem Umfeld als klarer Vorteil.

Bleibt die Frage: Hält der Schwung bis Jahresende?

Mit der angehobenen Prognose hat sich Allianz selbst unter Druck gesetzt. Die finalen Jahreszahlen, die im Februar 2026 erwartet werden, müssen die ambitionierten Ziele nun bestätigen. Anleger dürften besonders auf zwei Faktoren achten: Bleibt die Schadenquote in der Schaden-/Unfallversicherung niedrig? Und kann das Asset Management die starken Zuflüsse aufrechterhalten?

Die Aktie notiert aktuell bei 366,90 Euro und hat seit Jahresanfang ein Plus von 23,74 Prozent erzielt. Vom 52-Wochen-Hoch bei 377,60 Euro ist sie nur noch knapp drei Prozent entfernt. Die Volatilität von 18,52 Prozent signalisiert ein moderates Schwankungsrisiko, während der RSI von 37,3 auf eine leicht überverkaufte Situation hindeutet.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Allianz die selbst gesteckte Messlatte von 17 Milliarden Euro nicht nur erreicht – sondern vielleicht sogar überspringt.

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