Alibaba steht vor einem strategischen Wendepunkt. Während der chinesische E-Commerce-Riese seine Offline-Geschäfte ausdünnt und Dienstleistungen vernetzt, setzt er gleichzeitig voll auf künstliche Intelligenz. Doch kann diese Doppelstrategie inmitten eines schwierigen Marktumfelds aufgehen?

Mitgliederprogramm als Bindeglied

Das Unternehmen führt ein neues übergreifendes Mitgliederprogramm ein, das Kunden der Plattform Taobao Zugang zu Vorteilen bei anderen Diensten wie Ele.me und Fliggy bietet. Dieser Schritt soll die Kundenbindung stärken und die verschiedenen Geschäftsbereiche enger verzahnen. Gleichzeitig signalisiert Alibaba damit, dass es seinen Fokus auf digitale Ökosysteme weiter ausbauen will.

Offline-Rückzug und AI-Offensive

Parallel dazu zieht sich Alibaba aus Teilen seines stationären Handels zurück. Die letzten Hema-X-Filialen werden geschlossen – ein klares Aus für das Großhandelskonzept nach Costco-Vorbild. Dieser Rückzug steht im Kontrast zur massiven Expansion in einem anderen Bereich: der künstlichen Intelligenz.

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Die Taobao- und Tmall-Gruppe hat eine globale Einstellungsoffensive gestartet, bei der etwa die Hälfte der neuen Positionen im KI-Bereich angesiedelt sind. Während andere Tech-Konzerne ihre Einstellungen reduzieren, setzt Alibaba bewusst auf Nachwuchsförderung – auch durch spezielle Ausbildungsprogramme wie das AI Clouder Programme.

Herausforderndes Umfeld

Diese Umstrukturierungen finden vor einem schwierigen makroökonomischen Hintergrund statt:

  • Chinas lockere Geldpolitik soll die Konjunktur stützen
  • Sinkende Frachtraten deuten auf eine globale Handelsabschwächung hin
  • Analysten erwassen für das kommende Quartal leicht rückläufige Gewinne bei steigenden Umsätzen

Die Aktie, die seit ihrem Jahreshoch im Februar deutlich an Boden verloren hat, steht damit vor einer entscheidenden Phase. Gelingt der Spagat zwischen Konsolidierung und Zukunftsinvestitionen?

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