Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba vollzieht eine drastische Kehrtwende und begräbt seine bisherige Aufspaltungsstrategie. Statt sechs unabhängige Einheiten entstehen zu lassen, verschmelzt das Unternehmen nun seine Geschäftsbereiche wieder. Die Märkte reagieren mit deutlicher Skepsis – doch steckt hinter dem Kurssturz möglicherweise eine clevere Neuausrichtung für Chinas heißeste Zukunftsbranche?

Radikaler Strategiewechsel unter neuer Führung

Alibaba macht Schluss mit den Plänen des ehemaligen CEOs Daniel Zhang. Anstatt das Technologie-Konglomerat in sechs eigenständige Unternehmen aufzuteilen, fusioniert der neue Chef Eddy Wu den Lieferdienst Ele.me zurück in das Kern-E-Commerce-Geschäft.

Diese Entscheidung markiert eine komplette Abkehr von der bisherigen Konzernstrategie. Bereits im Januar 2024 hatte Wu angekündigt, bestimmte Verbrauchergüter-Sparten zu verkaufen – nun folgt die nächste strategische Volte.

Kampf um das "Instant Retail"-Geschäft

Der Grund für diese Neuausrichtung liegt in Chinas boomender "Instant Retail"-Branche. Hier können Kunden Waren online bestellen und binnen weniger Stunden geliefert bekommen. Mit der Rückintegration von Ele.me will Alibaba direkt mit Konkurrenten wie Meituan und JD.com konkurrieren.

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Das Unternehmen positioniert sich damit für eine der lukrativsten Wachstumssparten im chinesischen E-Commerce. Doch die Anleger zeigen sich skeptisch gegenüber dem erneuten Strategiewandel.

Aktienrückkäufe als Reaktion auf Kursschwäche

Parallel zu der strategischen Neuausrichtung verstärkt Alibaba seine Kapitalmarktaktivitäten. Über die Hongkonger Börse meldete das Unternehmen jüngst umfangreiche Änderungen am Eigenkapital und den eigenen Aktienbeständen, einschließlich Rückkäufen über die New Yorker Börse.

Diese Maßnahmen unterstreichen Alibabas Bemühungen, die eigene Marktbewertung zu stützen. Seit dem Allzeithoch von Oktober 2020 befindet sich die Aktie in einem anhaltenden Abwärtstrend – ein Umstand, den das Management nun aktiv zu bekämpfen sucht.

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