Alibaba überrascht Investoren mit einem außergewöhnlichen Wachstumsschub – doch die Freude wird von einem unerwarteten Dilemma getrübt: Die Nachfrage nach KI-Diensten ist so überwältigend, dass der chinesische Tech-Riese schlichtweg nicht hinterherkommt. Während die Cloud-Sparte explodiert, kämpft das Unternehmen gleichzeitig an zwei Fronten. Kann Alibaba diesen Spagat meistern?

Cloud-Sparte explodiert – Server knapp

Die Cloud Intelligence Division lieferte im zweiten Geschäftsquartal spektakuläre Zahlen ab: Der Umsatz schoss um 34 Prozent auf 39,8 Milliarden Yuan nach oben – deutlich mehr als die erwarteten 37,9 Milliarden. Besonders bemerkenswert: Die Wachstumsrate beschleunigte sich gegenüber dem Vorquartal, als noch 26 Prozent Plus zu Buche standen.

CEO Eddie Wu brachte das Problem auf den Punkt: Die Kundennachfrage nach KI-Services übersteigt Alibabas aktuelle Lieferkapazität. Das Unternehmen kann neue Server nicht schnell genug aufstellen, um mit der galoppierenden Nachfrage mitzuhalten. Mit einem Marktanteil von 36 Prozent im chinesischen KI-Cloud-Geschäft lässt Alibaba die Konkurrenz aus ByteDance, Huawei und Tencent weit hinter sich.

Die KI-Produktsparte verzeichnete bereits das neunte Quartal in Folge ein dreistelliges Wachstum. Alibabas KI-Chatbot Qwen knackte innerhalb der ersten Woche nach dem öffentlichen Launch die Marke von zehn Millionen Downloads – ein direkter Angriff auf OpenAIs ChatGPT im Reich der Mitte.

Investitionsoffensive auf Steroiden

Ursprünglich hatte Alibaba 380 Milliarden Yuan für KI- und Cloud-Infrastruktur über drei Jahre eingeplant. Doch Wu deutete nun an, diese Summe könnte „etwas zu niedrig" ausfallen – ein klares Signal für weitere Milliarden-Investments. Allein in den vergangenen vier Quartalen flossen bereits rund 120 Milliarden Yuan in den Ausbau.

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Diese aggressive Strategie hinterlässt deutliche Spuren in der Bilanz: Das bereinigte EBITA brach um 78 Prozent auf 9,1 Milliarden Yuan ein. Verantwortlich dafür sind neben den KI-Investitionen vor allem die Ausgaben im Quick-Commerce-Segment, wo Alibaba gegen JD.com und Meituan um jeden Marktanteil kämpft.

E-Commerce als zweite Front

Während die Cloud-Sparte profitabel wächst – das bereinigte EBITA stieg hier um 35 Prozent auf 3,6 Milliarden Yuan – brennt Alibaba im Instant-Commerce Geld. Das Segment legte zwar um 60 Prozent zu und peilt ein Bruttowarenvolumen von einer Billion Yuan binnen drei Jahren an, doch die Preiskämpfe fordern ihren Tribut.

Immerhin: Die Kernsparte China E-Commerce zeigte mit einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 132,6 Milliarden Yuan wieder beschleunigtes Wachstum. Die monatlich aktiven Nutzer der Taobao-App kletterten spürbar.

Benchmark bestätigte seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 195 Dollar – was ein Aufwärtspotenzial von 24 Prozent bedeuten würde. Die Frage bleibt: Kann Alibaba den Zweifronten-Krieg aus KI-Expansion und E-Commerce-Verteidigung gewinnen, ohne dabei die Profitabilität dauerhaft zu opfern?

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